Der Lkw- und Zugbremsen-Hersteller Knorr-Bremse erwägt, mit einer möglichen Übernahme des Autozulieferers Hella seine Geschäfte auszubauen. Mit dem Zusammenschluss der beiden M-Dax-Unternehmen könnte der viertgrößte deutsche Automobilzulieferer entstehen.
Die Münchener bestätigten in einer Mitteilung vom Dienstag ein »grundsätzliches Interesse am möglichen Erwerb von rund 60 Prozent der Aktien der Hella GmbH & Co. KGaA von Mitgliedern der Gründerfamilie«.
Die Gespräche befänden sich aber in einem sehr frühen Stadium, hieß es. Ob es zu einer Transaktion kommen werde, sei nicht absehbar. Während die Hella-Aktien auf die Nachricht hin zulegten und zwischenzeitlich vier Prozent im Plus notierten, ging es für die Kurs von Knorr-Bremse zunächst nach unten. Zuletzt hatte es bereits Spekulationen über einen solchen Schritt der Gründerfamilie des Licht- und Elektronikspezialist Hella gegeben.
Der Knorr-Konzern hatte 2020 den amerikanischen Lenkungshersteller Sheppard gekauft, um seine Lenkkompetenzen als Basis für automatisiertes Fahren auszubauen. Die elektrisch fahrende Zukunft wird als Grund für die jetzigen Kaufabsichten spekuliert, Knorr-Bremse hat auf diesem Feld bisher kaum Expertise und könnte von der großen Elektronikerfahrung von Hella profitieren. Sollte die Übernahme gelingen, könnte damit der viertgrößte deutsche Automobilzulieferer erwachsen.