Forvia Hella mit Weltneuheit

Advanced Control Module mit eFuse-ASIC-Chip und smarter Software

13. Mai 2025, 12:28 Uhr | Irina Hübner
In Advanced Control Modules integriert Forvia Hella zum weltweit ersten Mal einen eFuse-ASIC Chip und intelligente Software.
© Forvia Hella

Forvia Hella baut seine Position bei intelligenter, komplexer Steuerungselektronik mit einem weiteren volumenstarken Großauftrag aus. Ein global tätiger Premiumhersteller nominierte das Unternehmen für die Entwicklung und Fertigung eines Advanced Control Modules (ACM), das 2028 in Serie gehen soll.

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Bereits zu Mitte dieses Jahres wird zudem das »intelligent Power Distribution Module« (iPDM, Modul zur intelligenten Stromversorgung) für einen weiteren namhaften Automobilhersteller erstmalig anlaufen. Das Auftragsvolumen beider Kundenprojekte beläuft sich in Summe auf über 1 Milliarde Euro. Die Produktion beider Projekte erfolgt in Timisoara (Rumänien). Leitstandort für die Entwicklung ist Lippstadt (Deutschland).

Weltweit erstmalige Integration von eFuse-ASIC und intelligenter Software

Advanced Control Modules sind eine unverzichtbare Schlüsseltechnologiefür künftige Fahrzeugarchitekturen, um mittlere und insbesondere höhere Entwicklungsstufen des automatisierten Fahrens (Level 2+) realisieren zu können. In dieser hochintegrierten Produktlösung iConF, die Forvia Hella auf der Shanghai Auto Show 2025 als Weltpremiere vorgestellt hat, kombiniert das Unternehmen als nach eigenen Angaben erster Automobilzulieferer weltweit nun eine elektronische Sicherung mit einem eigenen ASIC sowie intelligenter Steuerungssoftware.

Zentraler Bestandteil der Advanced Control Modules sind demnach die elektronischen Sicherungen, sogenannte eFuses. Diese messen softwaregesteuert und in Echtzeit zum einen den Stromfluss und -bedarf. Zum anderen kontrolliert die Software der eFuses die bedarfsgerechte Verteilung des verfügbaren Stroms im Fahrzeug. Auf dieser Basis sorgt die elektronische Sicherung dafür, dass auch bei einem potenziellen Defekt, einer Überhitzung oder einer (Teil-)Systemstörung die grundlegende Funktionsfähigkeit sicherheitsrelevanter Komponenten und Fahrfunktionen ausfallsicher (fail operational) aufrechterhalten wird. Dies umfasst beispielsweise den Fortbetrieb von Radar- und weiteren Sensoren oder Brake- und Steer-by-Wire-Systemen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schmelzsicherungen sind elektronische Sicherungen aufgrund ihrer reversiblen Funktionsweise zudem wartungsfrei. Anders als es in bisherigen E/E-Architekturen bislang der Fall ist, müssen eFuses daher nicht frei zugänglich in das Fahrzeug verbaut werden. Dadurch kann das Gewicht des Kabelstrangs durch den geringeren Bauraumbedarf und einen effizienteren Aufbau um bis zu 25 Prozent reduziert werden.

Schlüsseltechnologie für autonomes Fahren

Jörg Weisgerber, Geschäftsführer Elektronik bei Forvia Hella betont: »Ohne Advanced Control Modules wird es kein automatisiertes Fahren geben. Durch diese Entwicklung hin zu software- und serviceorientierten Fahrzeugarchitekturen eröffnet sich ein vollkommen neuer, vielversprechender Markt. Forvia Hella ist bereits seit über 25 Jahren im Geschäft mit anspruchsvoller Karosserieelektronik aktiv und fertigt pro Jahr über 13 Millionen Steuergeräte. Hierdurch haben wir schon heute eine starke technologische Ausgangsbasis. Und nicht zuletzt der jüngste Großauftrag eines weiteren Premiumherstellers unterstreicht unsere Position als Innovationsführer.«


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