Der Lehrstuhl »Production Engineering of E-Mobility Components« (PEM) der RWTH Aachen hat ein CO2-Berechnungs-Tool für Nutzfahrzeuge veröffentlicht. Der Online-Verkehrszielrechner kann verschiedene Flottenbestände für das Jahr 2030 sowie unterschiedliche Infrastrukturszenarien berücksichtigen.
Das Online-Tool ist vom PEM eigens dazu entwickelt worden, CO2-Emissionen und Investitionskosten auf Fahrzeug- und auf Infrastrukturseite für unterschiedliche Flottenkonstellationen berechnen zu können. So lässt sich bestimmen, wie groß der Anteil alternativ angetriebener Nutzfahrzeuge verschiedener Gewichtsklassen in Abhängigkeit von der Art der Energieversorgung sein muss, um die ausgerufenen Klimaziele noch erreichen oder sogar übertreffen zu können. Das Modell ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Elektro-Lkw-Forschungsprojekts LiVe entstanden und ist kostenfrei zugänglich.
Dem PEM zufolge verursachen schwere Nutzfahrzeuge einen im Verhältnis zu allen Fahrzeugen überdurchschnittlich hohen Anteil der CO2-Emissionen im deutschen Straßenverkehr. Dennoch liegt der Fokus der aktuellen politischen Debatte hauptsächlich auf den zahlreichen Pkw.
»Mit den aktuellen Entwicklungen im Nutzverkehr und den Marktankündigungen der Hersteller sind die Emissionsziele für das Jahr 2030 nicht zu erreichen«, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Aufgrund höherer Produktanforderungen, längerer Entwicklungszyklen und eines geringeren öffentlichen Interesses werden erste elektrische Modelle gerade erst vorgestellt oder erprobt. »Hinzu kommt, dass es für diese Fahrzeugklasse keine Patentlösung geben wird, da die jeweiligen Anforderungen zu unterschiedlich sind und sich in Teilen sogar widersprechen«, so Kampker weiter.