Vorteile von standardisierten Frameworks für die Display-Konnektivität
Im Gegensatz zu Einzelspezifikationen, die nur eine Komponente einer Displaylösung abdecken (zum Beispiel nur die physikalische Schicht), umfasst eine standardisierte Rahmenlösung die physikalische und die Protokollschicht sowie Schlüsselfunktionen wie die Komprimierung von Display-Datenströmen und funktionale Sicherheitsmerkmale, wodurch eine vollständig integrierte Lösung für die Automobilindustrie entsteht.
Ein Display-Framework wie die MIPI Automotive SerDes Solutions (MASS) bietet eine komplette Konnektivitätslösung für Fahrzeuge und enthält eine ganze Reihe von Industriespezifikationen:
MIPI A-PHY: Eine schnelle, mit geringer Latenz (<6μs) und großer Reichweite (bis zu 15 m) arbeitende asymmetrische Serializer/Deserializer(SerDes)-Physical-Layer-Schnittstelle.
MIPI Protocol Adaptation Layers (PALs): Spezifikationen, die es Display-Komponenten, die auf den Protokollen MIPI Display Serial Interface 2 (MIPI DSI-2) und VESA Embedded DisplayPort und DisplayPort (VESA eDP/DP) basieren, ermöglichen, ihre Video-, Audio- und Steuerdaten auf das A-PHY-Format für die Übertragung über A-PHY-Netzwerke mit großer Reichweite abzubilden.
MIPI DSI-2 and VESA eDP/DP: Branchenweit führende Display-Protokolle, die eine weitreichende Source-to-Sink-Verbindung zwischen Displays im Automobil und den zugehörigen elektronischen Steuergeräten ermöglichen.
MIPI Display Service Erweiterungen (MIPI DSE): Eine neue Spezifikation, die funktionale Sicherheitseigenschaften (Enabler) standardisiert, damit Display-Lösungen die Anforderungen der ISO 26262 von ASIL B bis ASIL D erfüllen können.
MIPI Display Command Set (MIPI DCS): Ein standardisierter Befehlssatz für Steuerfunktionen und die Versorgung von Displays mit Daten über MIPI DSI-2.
VESA Display Stream Compression (DSC) und VESA Display Compression-M (VDC-M): In DSI-2 integrierte Kodierungen, die eine garantierte niedrige Latenz aufweisen und verlustfrei für Bilder und Videos arbeiten (DSC mit einer Kompression von 8 Bit pro Pixel und VDC-M mit einer Kompression von 5 bis 6 Bit pro Pixel).
Fazit
Die Verwendung von Industriestandards wie MASS löst die wichtigsten Herausforderungen bei der Konnektivität von Displays in der Automobilindustrie, fördert die Interoperabilität zwischen den Lösungen verschiedener Hersteller und nutzt Skaleneffekte, indem die Entwicklungskosten über eine größere Anzahl von Komponenten auf die komplette Branche verteilt werden.
Am wichtigsten für die Automobilhersteller ist, dass durch die Verwendung von Standards die Last der Entwicklung (oder Auswahl) einer proprietären Schnittstelle für die nächsten E/E-Architekturen entfällt, wodurch sich die Automobilhersteller auf höherwertige, produktdifferenzierende Technologien konzentrieren können, die weiter oben im Protokollstapel sitzen. (kv)