Die deutschen Nutzfahrzeughersteller haben die Schadstoffemissionen ihrer Fahrzeuge in den letzten 20 Jahren um rund 90 Prozent reduziert. Die Einführung von EURO 6 (ab 2013 für Neufahrzeuge) wird sogar eine Reduzierung um 97 Prozent gegenüber 1990 ergeben. Wissmann: "Die modernen Lkws sind nicht nur sauberer geworden, sie haben auch leisere Motoren: Heute sind 13 Lkw nicht lauter als ein einziger Lkw im Jahr 1980."
"Die großen Reduktionserfolge sind das Ergebnis enormer Innovationsanstrengungen der deutschen Automobilindustrie. Unsere Hersteller und Zulieferer investieren rund 20 Mrd. Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung, rund die Hälfte davon geht in die Entwicklung alternativer und kraftstoffsparender Antriebe", erklärt Wissmann. Die deutsche Automobilindustrie leiste damit ein Drittel der FuE-Investitionen der gesamten deutschen Wirtschaft. "Wirtschaftlicher Erfolg ist die Voraussetzung für das kostenintensive Engagement für den Klimaschutz. Denn: Nur wenn heute die weltweite Nachfrage nach Autos mit klassischem Antrieb hoch bleibt, wird es gelingen, alles Notwendige dafür zu tun, dass er morgen durch alternative Motoren abgelöst werden kann", sagt Wissmann. Die besondere Herausforderung für die deutsche Automobilindustrie bestehe darin, dass sie einerseits weiter in die Optimierung des Benziners und Clean Diesel investiere - und andererseits die enormen Aufwendungen für alternative Antriebe stemmen müsse.
Das Rennen um die beste Zukunftstechnologie habe erst begonnen. "Das ist kein Kurzstreckensprint, sondern ein Marathonlauf. Keiner kann heute mit Sicherheit sagen, welche Antriebsart sich letztlich durchsetzen wird. Deswegen setzen wir nicht nur auf eine Karte, sondern verfolgen eine Fächerstrategie, die einerseits innovative Technologien entwickelt und andererseits den Verbrennungsmotor ständig weiter optimiert. Langfristig wird sicher der Elektro-Motor an Bedeutung gewinnen. Wie er angetrieben werden wird, ist aber noch offen. Nach wie vor ist neben der Batterietechnologie auch der Wasserstoffantrieb eine Option. Wir treiben die Forschung daher an beiden Technologien voran. Und wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesregierung die Technologieneutralität im Koalitionsvertrag festgehalten hat. Für eine Festlegung auf eine Antriebsart wäre es jetzt noch viel zu früh", unterstreicht Wissmann.