Ein erheblicher Anteil an den CO2-Reduktionserfolgen der deutschen Automobilindustrie entfalle auf die Zulieferunternehmen. Dabei gehe es nicht nur um den Antriebsstrang. "In gemeinsamer Entwicklungsarbeit und enger Partnerschaft mit den Herstellern entwerfen sie stetig neue Lösungen, um Kraftstoffverbrauch und damit CO2-Emissionen zu verringern", so Wissmann. Das Spektrum effizienzsteigernder Produkte sei breit gefächert. Neben optimierten Motoren zählten dazu u. a. auch Leichtbau, intelligentes Energiemanagement, sparsame Lichtsysteme, Reifen mit weniger Rollwiderstand oder Start-Stopp-Systeme. "Mit vielen kleinen Schritten können wir so eine CO2-Reduzierung im zweistelligen Bereich erzielen", unterstreicht der VDA-Präsident.
Ausblick
In den kommenden Jahren seien weitere Verbesserungen zu erwarten. Bis Ende des Jahrzehnts rechnet Wissmann damit, dass der klassische Antrieb – Clean Diesel und moderner Benziner – seinen Verbrauch noch um weitere 25 Prozent senken könne. "Das ist allerdings mit erheblichen Investitionen verbunden – und alles andere als ein Spaziergang", so der VDA-Präsident. "Und das bedeutet auch nicht, dass die Hersteller quasi im Jahresrhythmus neue Motoren entwickeln und auf den Markt bringen könnten. Hier müssen natürlich die Lebenszyklen der Fahrzeuge berücksichtigt werden. Auch Investitionen in den Klimaschutz müssen finanziert werden und sich rechnen", erklärt Wissmann. Die aktuellen CO2-Werte bei Neuwagen seien für die jeweilige Motorengeneration weitgehend festgelegt. Zudem seien zahlreiche aufwändige CO2-Maßnahmen bereits in den letzten Jahren eingeführt worden. "Jedes zusätzliche Gramm CO2, das wir einsparen, kostet Geld", betont Wissmann.
Nicht nur bei der CO2-Reduktion, sondern auch bei den klassischen Schadstoffen – flüchtigen Kohlenwasserstoffen (HC), Kohlenmonoxid (CO), Partikelemissionen (PM), Stickoxiden (NOx) – habe die deutsche Automobilindustrie ihre Hausaufgaben gemacht. So konnten seit den 90er Jahren die Abgasemissionen in Deutschland um durchschnittlich 95 Prozent gesenkt werden. Seit Januar 2011 ist die Euro-5-Abgasnorm obligatorisch. Bei den Pkw-Neuzulassungen, die bereits heute die erst ab Januar 2015 verbindliche Euro-6-Norm einhalten, beträgt der Anteil der deutschen Konzernmarken nahezu 100 Prozent.