Analyse von Probanden
Continental erforscht die Übergangsszenarien anhand folgender Testfälle mit Probanden, die bewusst keine gelernten Testfahrer sind:
Bei beiden Versuchen wird analysiert, welche Sinneskanäle sinnvoll unterstützen können, den Fahrer schnellstmöglich über das aktuelle Verkehrsgeschehen zu informieren und ihn wieder in den manuellen Fahrbetrieb zurückholen zu können.
Simulatorbetrieb
Nach dem manuellen Losfahren und den Wechsel in das autonome Fahren im Simulator, muss der Proband verschiedene Aufgaben lösen. Das Verkehrsgeschehen soll dadurch größtenteils vernachlässigt werden.
Während der Proband mit der Bearbeitung der Aufgaben beschäftigt ist, werden unterschiedliche Ereignisse simuliert. Wie oft der Fahrer eines autonomen Autos auf das Verkehrsgeschehen oder weitere Ereignisse rund um das Fahrzeug reagiert, ist Bestandteil der Analyse. Wenn beispielsweise ein geräuschintensives Motorrad vorbeifährt, richtet der Beifahrer seinen Blick dann auf den Straßenverkehr?
Auch die Messung der Herzfrequenz ist Bestandteil der Studie. Die Daten werden ohne äußere Störeinflüsse gewonnen und erlauben Rückschlüsse, ob sich der Proband wohl fühlt oder ob ihm die jeweilige Situation Stress bereitet.
Gleichzeitig ermöglicht die Laborsituation, die Probanden deutlich mehr zu fordern oder auch gefährliche Situationen oder kritische Fahrmanöver zu testen, die im echten Straßenbetrieb unmöglich wären.
Straßenbetrieb
Continental ermöglicht als Ergänzung zu den Tests im Simulator, das Gefühl des autonomen Fahrens auf öffentlichen Straßen zu erleben.
Hier kommt ein rechtsgelenktes Fahrzeug zum Einsatz, welches zusätzlich auf der linken Fahrzeugseite mit einem Lenkrad und einer Pedalerie ausgestattet wurde. Der Proband fühlt sich als Fahrzeuglenker, obwohl ein Mitarbeiter von Continental das Fahrzeug fährt.
Ein Vorhang im Mittelbereich verhindert die Sicht auf den eigentlichen Fahrer. Die Person auf dem linken Vordersitz erlebt die Fahrt als Mitfahrer eines autonomen Fahrzeugs und erntet den einen oder anderen verwunderten Blick von Passanten oder aus vorbeifahrenden Autos heraus. Die Illusion einer automatisierten Fahrt entsteht.
Auch in diesem Testmodell analysiert Continental mit einer Vielzahl an Sensoren, wie sich der zum Beifahrer gewordene Fahrer verhält und wie er reagiert.
Das umgebaute Fahrzeug ermöglicht bereits heute Erkenntnisse aus der Mensch-Maschinen-Schnittstelle für das automatisierte Fahren im realen Fahrbetrieb zu erhalten, auch wenn autonome Testfahrten ohne geschulte Testfahrer auf öffentlichen Straßen zu einer Gefährdung führen würden.