IAA Nutzfahrzeuge 2018

Knorr-Bremse präsentiert hochautomatisierten Lkw-Prototyp

31. August 2018, 14:27 Uhr | Stefanie Eckardt
Knorr-Bremse zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover einen Lkw-Prototypen, der auf Autobahnen vollständig automatisiert fährt.
Knorr-Bremse zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover einen Lkw-Prototypen, der auf Autobahnen vollständig automatisiert fährt.
© Knorr-Bremse

Knorr-Bremse zeigt auf der IAA 2018 in Hannover einen Lkw, der Teilstrecken auf Autobahnen komplett eigenständig bewältigen kann – inklusive Überholmanöver. Darüber hinaus demonstriert das Unternehmen, wie sich solche hochautomatisierten Systeme effizient ausfallsicher machen lassen.

Im Rahmen der New Mobility World demonstriert Knorr-Bremse auf dem Freigelände der Messe einen Lkw-Prototyp, der auf Autobahnen vollständig automatisiert fährt. Wenn die Verkehrsverhältnisse es erlauben, kann er auch selbsttätig ein langsamer vorausfahrendes Fahrzeug überholen. Am Stand A30 in Halle 17 zeigt das Unternehmen Produkt- und Systemlösungen, die die Basis für derartige Fahrzeugsysteme bilden und wie sich die komplexen Automatikfunktionen für den Fehlerfall kosteneffizient absichern lassen. Dr. Peter Laier, im Vorstand des Unternehmens verantwortlich für die Division Systeme für Nutzfahrzeuge erklärt: »Wir werden in den nächsten Jahren einen schrittweisen Übergang sehen von immer vielseitigeren Fahrerassistenzsystemen hin zum automatisierten Fahren und damit zu Fahrzeugen, die vorübergehend das Fahren komplett übernehmen und so die Fahrer für andere Aufgaben freimachen oder ihnen Ruhezeiten ermöglichen. Der Schlüssel für die Entwicklung solcher Systeme ist das Verständnis der Fahrdynamik von Nutzfahrzeugen. Sie ist deutlich komplexer als beim Pkw.«

 

Herausforderung Redundanz

Seit mehr als einem Jahrzehnt treibt die Automobilindustrie die Automatisierung von Fahrfunktionen voran mit dem Zweck, Sicherheit und Fahrkomfort zu verbessern. Im ersten Schritt bieten die Systeme Unterstützungsleistungen für den Fahrer an. Mit der weiteren Entwicklung hin zur Automatisierung wird die Verantwortung schrittweise vom Fahrer auf das Fahrzeug übergehen. Inzwischen herrscht in der Fahrzeugindustrie weitgehend Konsens über ein sechsstufiges Modell, das diesen stufenweisen Übergang zum vollautomatisierten Fahren beschreibt. Grundlage ist ein Papier, das Ende 2016 von der SAEI veröffentlicht wurde. Es hat zum Ziel, die Rolle des Menschen beim Fahren für jede dieser Stufen klar zu beschreiben und sowohl für den Gesetzgeber als auch die Fahrzeugindustrie einen eindeutigen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen regulatorische Bestimmungen und technische Spezifikationen klar definiert werden können.Technisch gesehen lassen sich auf dem Weg durch das Sechs-Stufen-Modell drei Dimensionen unterscheiden: Fahrzeugstabilität, Bahnführung und Navigation/Vernetzung. Bei den ersten Eingriffen in den Fahrablauf geht es um die Verbesserung des Bremswegs und das Verhindern  des Ausbrechens des Fahrzeugs aus seiner Spur. Hier greifen die ABS und ESP. Sie bilden die Grundlage für die nächste Dimension dieser Entwicklung – die Bahnführung.

Umgebungssensorik wie Radar, Video und lasergestützte Systeme gepaart mit dem aktiven Eingriff in die Lenkung ermöglicht die selbsttätige Steuerung von Fahrzeugen. Die dritte Dimension – Navigation/Vernetzung – liefert dazu die übergreifenden Umgebungsdaten und erlaubt die großräumige Interaktion zwischen einzelnen Verkehrsteilnehmern einerseits und von Fahrzeugen mit der übrigen Verkehrsinfrastruktur andererseits.


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