600 Hektar großes Erprobungsgelände

BMW eröffnet Testrecke für automatisiertes Fahren in Tschechien

27. Juli 2023, 10:27 Uhr | Irina Hübner
Das BMW Group Future Mobility Development Center in Sokolov, Tschechien.
© BMW Group

Mit dem Future Mobility Development Center (FMDC) hat die BMW Group ihr neues Testgelände im tschechischen Sokolov feierlich eröffnet. 300 Millionen Euro hat das Unternehmen in das Gelände investiert.

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Als erster Entwicklungsstandort seiner Art in Mitteleuropa soll das FMDC eine Schlüsselrolle in der zukünftigen Mobilitätsentwicklung von BMW einnehmen. Die ehemalige Bergbauregion wird zu einem Innovationszentrum ausgebaut, das mehr als hundert Fachkräfte beschäftigt.

Mit neuen Möglichkeiten zur realen Erprobung von hoch- und vollautomatisiertem Fahren und Parken bietet das Gelände beste Bedingungen, um die virtuelle Simulation von Fahrsituationen zu ergänzen. Mit der Kombination aus virtueller Simulation und realer Erprobung will die BMW Group den höchsten Sicherheitsansprüchen seiner Kunden gerecht werden. Das FMDC in Sokolov ergänzt die bereits vorhandenen Erprobungsflächen in Aschheim bei München, Miramas in Frankreich und Arjeplog in Schweden.

In Anwesenheit von Petr Očko, dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel in Tschechien und Petr Kulhánek, dem Gouverneur der Region Karlovy Vary, nahmen Ilka Horstmeier, BMW-Group-Vorständin für Personal und Immobilien, und Entwicklungsvorstand Frank Weber das Testgelände für vollautomatisierte Erprobungs- und Entwicklungsfahrten nun offiziell in Betrieb.

Tests bis Level 4

»Mit unserem neuen Future Mobility Development Center haben wir ein weltweit einzigartiges Testgelände geschaffen, exklusiv entworfen für die höchst anspruchsvolle Erprobung von automatisiertem Fahren und Parken bis Level 4«, betont Entwicklungsvorstand Frank Weber. »Auf 600 Hektar Grundstücksfläche testen wir alle erdenklichen Fahrsituationen maximal flexibel und enorm effizient: Stadt, Land, Autobahn, genauso wie automatisiertes Parken. Das Besondere: Wir können unsere Test-Module direkt hintereinander ohne Stopp durchfahren. Das macht unsere Erprobung maximal realistisch, sicher und kundennah.«

100 Prozent Grünstrom

Das neue Testgelände ermöglicht nicht nur die Erprobung und Weiterentwicklung von technologischen Innovationen. Es zeigt auch, wie sich höchste Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsstandards konsequent ins Konzept integrieren und umsetzen lassen. Bei der Planung und Umsetzung der Teststrecke wurde eng mit einer spezialisierten ökologischen Bauüberwachung zusammengearbeitet.

»Das Future Mobility Development Center und seine Ladeinfrastruktur werden zu 100 Prozent mit Grünstrom aus erneuerbarer Energieerzeugung versorgt. Dies ist ein weiterer Schritt zur Dekarbonisierung unserer weltweiten Standorte«, erklärt Ilka Horstmeier.

Neben der Verwendung von Grünstrom wurde ein neuartiges Wasserbewirtschaftungssystem installiert: Regenwasser aus der Hochbauzone wird gezielt gesammelt und zur Bewässerung der Strecken genutzt. Auch der Schutz und die Förderung der heimischen Artenvielfalt wurden bei der Planung berücksichtigt: So wurden auf dem gesamten Gelände Amphibienleitanlagen installiert, um einen sicheren Überweg für die Tiere über die Teststrecke zu gewährleisten.

Für die Entstehung des Testgeländes wurden 2,2 Mio. Kubikmeter Erde bewegt, die durch den nahegelegenen Bergbau ausgehoben wurde. Somit wurde kein zusätzliches Land versiegelt, sondern eine brachliegende Fläche für zukunftsweisende Technologieentwicklung wiederverwendet.


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