Viel Entwicklungsarbeit floss laut HMI-Entwickler Stephan Cieler in die Gestaltung der virtuellen Hinweise. „Nach zahlreichen Designstudien und Probandenversuchen lautet unsere Devise auch beim AR-HUD: Weniger ist mehr.“ So wurde die anfängliche Idee, einen transparenten Farbteppich über die Fahrspur zu legen, bald verworfen. „Wir wollen dem Fahrer nur das notwendige Minimum an grafischen Hinweisen geben, um die reale Verkehrsansicht nicht zu überdecken.“
Winkelförmge Pfeilspitzen als Navigationshilfe beispielsweise bieten die Möglichkeit, sie wahlweise flach auf die Fahrbahn zu „legen“ und bei einem Richtungswechsel aufrecht in die neue Fahrrichtung zu drehen, so dass sie wie ein Hinweisschild wirken. Mit dieser Gestaltung lassen sich auch in engen Kurvenradien virtuelle Hinweise geben, obwohl eine echte Augmentierung in dieser Situation wegen der fehlenden perspektivischen Sehweite nicht möglich ist.
Dezent umgesetzt ist auch die Warnung beim Überfahren einer Fahrbahnbegrenzung. So werden die Fahrbahnbegrenzungen nur dann vom AR-HUD des Demonstrationsfahrzeugs hervorgehoben, wenn der Fahrer diese aller Vorrausicht nach unbeabsichtigt überfährt.
Erhält ein zukünftiger eHorizon Informationen über einen Unfall voraus, kann ein Gefahrensymbol mit entsprechend hohem Aufmerksamkeitswert frühzeitig in das Blickfeld des Fahrers platziert werden. „Wenn diese neue Form der Interaktion mit dem Fahrer einmal installiert ist, dann bieten sich im HMI viele Möglichkeiten, um den Fahrer situationsbezogen und vorausschauend zu informieren. Fahrzeug und Fahrer reden dann miteinander, auch wenn dieser Dialog ohne Worte abläuft“, so Richter.