Im Rahmen des Forschungsprojekts kam es aufgrund einer veränderten Marktsituation zur Überarbeitung einer bestehenden Rückfahrkamera, die in aktuellen Fahrzeugen eines Automobilherstellers im Einsatz ist. Der Bedarf der Überarbeitung rührte von der hohen Anzahl der Einzelteile des Systems sowie vom hohen Gewicht und dem damit einhergehenden hohen Einkaufpreis für das aktuelle System her.
Im Rahmen der Systemneuentwicklung kam die entwickelte Methode erstmals vollständig und durchgängig zum Einsatz. Dabei wurde bereits deutlich, dass die Möglichkeit der grafischen Strukturierung und Beschreibung der Anforderungen einen wesentlichen Vorteil im Vergleich zur textuellen Beschreibung aufweist, weil die Abhängigkeiten aufgrund der kantenbasierten Relation übersichtlicher dargestellt werden. Jede Kante repräsentiert eine freie Verfeinerungsbeziehung ohne Unterscheidung der Semantik. Die drei erstellten Strukturen in Bild 3, Bild 4 und Bild 5 (Bildergalerie) zeigen jeweils einen Ausschnitt der gesamten Anforderungserhebung. Die grauen Ellipsen dienen der Dokumentstrukturierung und enthalten selbst keine zusätzlichen Informationen. Alle an das System gestellten Anforderungen befinden sich in den Blättern, d.h. den unteren Elementen des Strukturbaumes. Die um die Anforderungen platzierten grafischen Elemente lassen sich beliebig ein- und ausblenden. Der Ausschnitt zeigt die Priorität, den Erfüllungsgrad, den Status, offene Fragen und eventuell hinterlegte Zusatzdokumente in Form von Icons und textuellen Informationen an. Die Teststruktur gibt eine grafische Übersicht der Testfälle zusammen mit deren Ausführungsergebnissen und stellt diese in Form von Icons und Textinformationen dar. Das gesamte Dokument der Rückfahrkamera beinhaltet insgesamt ca. 30 Anforderungen und etwa 25 Systemelemente. Die Testspezifikation weist jeder Anforderung mindestens einen Testfall zu.