Polarisations-Encoder

Strategische Partnerschaft zwischen iC-Haus und advICo

4. Juni 2014, 11:12 Uhr | Andrea Gillhuber

iC-Haus und advICo sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. Gemeinsam möchten sie den mehrfach ausgezeichneten Polarisations-Encoder POLDI zur Marktreife bringen.

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Den Prototyp des Polarisations-Encoders POLDI hat Dr. Günter Grau, Gründer und Geschäftsführer von advICo, mit Hilfe einer 3D-Kino-Brille realisiert (siehe Bildergalerie). Im Laufe der Zeit wurde die Idee ausgereifert.

Das Prinzip des optischen Miniatur-Winkelsensors ist neu: Die rotierende Achse trägt eine Scheibe mit einem Polarisationsfilter, das vom Licht einer IR-LED durchstrahlt wird. Es fällt auf einen Siliziumchip mit vier Fotodioden, vor denen in den Winkeln 0°, 45°, 90° und 135° ausgerichtete Polarisationsfilter sitzen. So ergeben sich je nach Winkelstellung der Scheibe vier Fotoströme, die verstärkt, mit A/D-Umsetzern digitalisiert und mit einem Mikrocontroller verrechnet werden. Dieser gibt dann ein Signal ab, das ein Maß für die Winkelstellung der Scheibe ist.

Die Polarisationsfilter bestehen hier nicht aus teuren doppelbrechenden Kristallen, sondern aus schmalen Linien aus Aluminium, die mittels Sputtern auf der Oberfläche der Fotodioden abgeschieden werden. Bei einem Abstand deutlich unter der Lichtwellenlänge von 800 nm, z.B. 130 nm, wird nur eine Polarisationsrichtung durchgelassen und die Komponente senkrecht dazu absorbiert. Es sind zwei verschiedene Anordnungen möglich: entweder mit Durchlicht wie bei einer Gabellichtschranke, wobei die LED gegenüber den Fotodioden angeordnet ist, oder mit reflektiertem Licht und LED neben den Fotodioden; das Licht tritt hier zweimal durch die Scheibe.

Für diesen Sensor wurde advICo mit dem AMA Innovationspreis 2013 ausgezeichnet. Bei der Leserwahl »Elektronik-Produkte des Jahres 2014« belegt der Sensor den dritten Platz.

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advICo und iC-Haus kooperieren

Der erste Prototyp: An dem Modell erklärte Dr. Grau zu Beginn die Funktionsweise des optischen Winkelsensors POLDI. Die Polarisationsscheibe (Mitte) schnitt er aus einer 3D-Kinobrille aus.
Hier ist die nächste Prototypen-Stufe zu sehen. Der Aufbau ist wie folgt: ...

Alle Bilder anzeigen (7)

Kooperation mit iC-Haus

Um das Produkt nun auf den Markt zu bringen, hat sich das Entwicklungsunternehmen mit iC-Haus zusammengetan. Das Bodenheimer Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt seit nun 30 Jahren anwendungsspezifische ICs und bietet neben Encodern und anderen Sensor-ICs auch Zellbibliotheken in CMOS-, Bipolar- und BCD-Technologie u.a. für Sensor-, Laser/Opto- und Aktuator-ASICs an.

In der Partnerschaft bleibt das Technologie-Know-how und auch die verschiedenen Patente in der Hand von advICo. An der Spezifikation sowie das IC-Design für den Polarisations-Encoder werden die beiden Unternehmen gemeinsam arbeiten. Für das Design liefert iC-Haus die Zellbibliotheken, advICo das Sensor-Design. Die Produktion sowie Test und Qualifizierung erfolgt wiederum bei iC-Haus. Das Unternehmen wird sich auch um den Vertrieb kümmern, der Support läuft über beide Firmen.

Die Geschäftsführer Dr. Günter Grau, advICo, und Dr. Heiner Flocke, iC-Haus, sind zuversichtlich, in einem Jahr erste Muster und Applikationen liefern zu können.


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