Customized IoT Gateways in der Industrie

Das IoT Gateway als Digitalisierungs-Agent

27. Oktober 2021, 11:09 Uhr | Roger Hügli
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Cloud oder individuelle Datenhoheit?

Eine mindestens ebenso große Herausforderung wie die Hardware stellt die Software dar – einschließlich der Auswahl der Cloud-Anwendung und des Partners dafür sowie der Integration der entsprechenden Anbindungssoftware im IoT Gateway. Mit dem Azure IoT Framework bietet Microsoft eine Umgebung, die sowohl für die Geräte als auch in der Cloud einen großen Funktionsumfang bietet – Remote Update eingeschlossen. Die Revisionsverwaltung muss dabei allerdings selbst erstellt werden. Die Cloud muss den aktuellen Hardware-Stand der jeweiligen Maschine kennen und Updates entsprechend steuern. Das erfordert komplexe manuelle Anpassungen, für die der Cloud-Spezialist auch etwas von Automatisierung und Embedded-Hardware im Feld verstehen sollte.

Eine weitere Herausforderung im Zusammenhang mit dem Azure IoT Framework ist die Synchronisation der Datenpunkte: Welche Informationen müssen mit welcher Häufigkeit übertragen werden? Gerade bei Datenobjekten mit Array-Strukturen kann dies bei Azure zu einem Stolperstein werden, wohingegen der einzelne Datenpunkt problemlos ist.

Nicht unproblematisch ist auch die Rechteverwaltung. Nehmen wir das klassische Szenario: Ein Maschinenbauer bietet seinen Kunden ein Cloud-basiertes Produkt an; jeder Kunde ist ein Mandant. Schnell tangiert ein Datenzugriff in die Cloud oder vom IoT Gateway grundlegende Privilegien bzw. Benutzerrechte. Stellt ein Kunde seine IT-Richtlinien um, so kann dies zu Problemen im Datenverkehr führen und die Maschine im Feld unerreichbar machen.

Gerade mittelständische Maschinenbauer und deren Kunden haben zudem – berechtigt oder nicht – bisweilen Bedenken, was die Aufbewahrung heikler Daten in der Azure Cloud betrifft. Es gibt also viele Argumente für Azure, aber auch gute Gründe, die Datenhoheit individuell zu gestalten. Für alle, die letztere Variante bevorzugen, arbeitet Grossenbacher Systeme mit dem deutschen Cloudanbieter Sabo Mobile IT zusammen. Gemeinsam bieten beide Unternehmen individuelle Lösungen für Field Device Management inklusive Hard- und Firmwarestand sowie Service-Informationen bei hochsicherer Datenhaltung an.

Eine weitere Herausforderung strategischer Art für Maschinenbauer stellt die Wahl des passenden Partners für IoT Gateways dar. Sie wird dadurch erschwert, dass Hard- und Software nicht ohne Weiteres aus einer Hand zu bekommen sind. Durch die eigene Azure-Kompetenz und die Zusammenarbeit mit Sabo Mobile IT kann Grossenbacher Systeme hier mit einem Angebot aus einer Hand auftreten.

Die Entscheidung für das passende IoT Gateway ist also für Maschinen- und Anlagenbauer schon heute eine wichtige und komplexe Frage, deren Bedeutung mit wachsender Verbreitung des IoT sogar noch zunehmen wird. Sie sind deshalb gut beraten, sich einen Partner zu suchen, der die Anforderungen „kleinster Footprint mit Option Batteriebetrieb“ und „maximale Intelligenz für KI- und ML-Anwendungen“ ebenso beherrscht wie die Sicherheits- und Kommunikationsanforderungen moderner Cloud-Systeme. Aus Sicht von Grossenbacher Systeme ergeben erst Erfahrungen in Messtechnik und robuster Elektronik-Entwicklung sowie Produktionskompetenz ein Gesamtangebot, das Maschinenherstellern einen Fokus auf die Kernkompetenzen erlaubt und ihnen zugleich eine erfolgversprechende Digitalisierungsperspektive eröffnet.

Roger Hügli ist Bereichsleiter Controls & Displays bei Grossenbacher Systeme.

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