Automatisierung auf Basis von IT und KI

»Industrial Operations X« als neues Leitbild

13. April 2023, 12:37 Uhr | Andreas Knoll
Industrial Operations X ist als kontinuierlich wachsendes, interoperables Portfolio von Produkten und Dienstleistungen für die Produktentwicklung, -ausführung und -optimierung konzipiert.
© Siemens

Mit dem offenen und interoperablen Portfolio »Industrial Operations X« für die industrielle Automatisierung erweitert Siemens jetzt seine offene digitale Business-Plattform »Siemens Xcelerator«. Industrial Operations X ist erstmals auf der Hannover Messe zu begutachten.

Diesen Artikel anhören

Konzipiert ist Industrial Operations X als kontinuierlich wachsendes, interoperables Portfolio von Produkten und Dienstleistungen für die Produktentwicklung, -ausführung und -optimierung. Mit dem neuen Konzept will Siemens mehr Informationstechnik (IT) und Softwarefunktionen in Automatisierung und Produktion bringen, was industrielle Abläufe anpassungsfähiger und menschenorientierter machen soll. Bei Siemens Xcelerator handelt es sich um eine offene digitale Geschäftsplattform, die ein Portfolio aus Software und vernetzter Hardware, ein Ecosystem von Partnern und einen Marktplatz umfasst.

Siemens betrachtet Industrial Operations X als Antwort für Produktionsplanung, -ausführung und -optimierung in der neuen Welt der IT/OT-Konvergenz. Der Fokus liegt auf der Integration moderner IT-Fähigkeiten und bewährter Methoden aus der Software in die Welt der Automatisierung: Low-Code, Edge, Cloud Computing und Künstliche Intelligenz (KI) werden mit Automatisierungstechnik und digitalen Services kombiniert. Dadurch werden Anlagen und Produktionslinien flexibler und modularer, so dass Kunden per Knopfdruck auf Veränderungen reagieren können.

Moderne IT- und Software-Funktionen in die Automatisierung bringen

Eine einzige Industrie-4.0-Fabrik erzeugt durchschnittlich 2200 Terabyte an Daten pro Monat. Industrial-Operations-X-Lösungen machen diese Daten nutzbar, etwa mithilfe von KI-Analysefunktionen. Unabhängige Studien zeigen laut Siemens, dass eine vollständig digitalisierte Fabrik Produktionssteigerungen von bis zu 30 Prozent ermöglicht. Um dieses Potenzial zu erschließen, zeigt das Unternehmen auf der Hannover Messe mehrere Weltpremieren:

Virtualisierung der Automatisierung: Einführung eines vollständig virtuellen Controllers. - Auf Basis bewährter Funktionen der Simatic-S7-1500-Steuerungen ist die virtuelle speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) hardwareunabhängig, so dass Applikationen zentral verwaltet und flexibel an sich ändernde Kundenbedürfnisse angepasst werden können. Projekte lassen sich mit der virtuellen Steuerung skalieren und über offene Datenschnittstellen in andere IT-Angebote integrieren.

Automatisierung mit IT-Code programmierbar machen: Simatic AX. - Simatic AX bietet IT-Profis eine vertraute Entwicklungsumgebung auf Basis von Visual Studio Code und Versionskontrolle beispielsweise über GIT. Simatic AX ist cloudbasiert und as a Service verfügbar.

Visualisierung für das Industrial-Edge-Umfeld: WinCC Unified für Industrial Edge. - Mit Siemens Industrial Edge wird die Verwaltung von Software einfacher, flexibler und sicherer. Für das Industrial-Edge-Portfolio gibt es bereits eine Vielzahl von Apps, die sich auf die Erfassung, Vorverarbeitung oder Analyse von Maschinen- und Anlagendaten konzentrieren.

Siemens will kontinuierlich die neuesten technischen IT-Fortschritte in bestehende Automatisierungslösungen wie Simatic S7, Simatic WinCC, Simatic PCS neo und Sinumerik integrieren. Industriekunden sollen zudem von einem breiten Spektrum an interoperablen Angeboten nicht nur von Siemens, sondern von vielen Partnern profitieren.

»Mit Industrial Operations X bringen wir die Entwicklung von OT auf die Geschwindigkeit von Software«, sagt Cedrik Neike, Vorstandsmitglied der Siemens AG und CEO Digital Industries. »Und durch den Einsatz von KI in der Fertigung ermöglichen wir es Herstellern, auf Automatisierungsdaten zuzugreifen, um nachhaltiger zu produzieren.«

Insights Hub wandelt IIoT-Daten in umsetzbare Erkenntnisse um

Siemens wird MindSphere in den Kern seines Operations-Software-Portfolios integrieren und sich noch stärker darauf konzentrieren, aus IoT-Daten einen geschäftlichen Nutzen zu erzeugen. Das Unternehmen entwickelt MindSphere (einschließlich Partnern und Entwicklern weltweit) als Teil von Industrial Operations X und des Siemens-Xcelerator-Ecosystems weiter zum Insights Hub. Insights Hub generiert umsetzbare Erkenntnisse aus Anlagen- und Betriebsdaten, indem Daten lokal oder in der Cloud analysiert werden. Mit dem Insights Hub bietet Siemens seinen Kunden bewährte Industrial-IoT-Lösungen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen, etwa Insights Hub Quality Prediction zur Verbesserung von Qualitätsprüfungs- und Nacharbeitsprozessen.

Mit der Einführung von Industrial Operations X will Siemens industrielle Produktionsprozesse effizienter, anpassungsfähiger, autonomer und reaktionsfähiger machen und Kunden jeder Größe helfen, sich zu nachhaltigen digitalen Unternehmen zu entwickeln.

Siemens auf der Hannover Messe: Halle 9, Stand D53


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Siemens AG IIA+DT

Weitere Artikel zu Siemens AG Nürnberg

Weitere Artikel zu Siemens AG, Industry Automation

Weitere Artikel zu IoT / IIoT / Industrie 4.0