Ein wichtiger Aspekt von Industrie 4.0

Die Zukunft der Intralogistik

8. Februar 2024, 12:47 Uhr | Andreas Knoll
Selbstfahrende Transportsysteme bringen Waren und Güter eigenständig von A nach B.
© Lapp

Selbstfahrende Fahrzeuge, Roboter, die autonom Arbeit verrichten, und künstliche Intelligenzen, die Prozesse steuern und optimieren: Automatisierung, Connectivity, Flexibilität und Skalierbarkeit prägen die Zukunft der Intralogistik.

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Der Trend zu flexiblen und skalierbaren Intralogistiklösungen zeigt sich sowohl im klassischen Industrieumfeld als auch in Micro-Fulfillment-Centers im Bereich eCommerce«, erläutert Alois Heimler, Strategic Marketing Manager Intralogistik & Automotive bei Lapp. »Warentransport- und Lagerlösungen bei Automobilherstellern und deren Zulieferern müssen sich flexibel an die Kundennachfrage anpassen lassen, etwa wenn sich ein Produkt zum Erfolgsmodell entwickelt. Aber auch durch das veränderte Einkaufsverhalten im B2C-Bereich während der Covid-19-Pandemie wurden Flexibilität und Skalierbarkeit beim Micro-Fulfillment auf die Probe gestellt. Bei den Planungen für die zahlreichen, oft vorgezogenen Investitionen in kundennahe, hochdynamische Lagerlogistiklösungen musste ebenfalls ein Augenmerk darauf gelenkt werden.« Lapp ist Anbieter von kundenspezifischen und Markenprodukten der Kabel- und Verbindungstechnik und betrachtet die Intralogistik-Branche als zentralen Industriezweig.

Immer selbstverständlicher gehen in der Intralogistik Digitales und Analoges ineinander über – immer mehr reibungslose Schnittstellen für ein optimales Zusammenspiel von Menschen und Maschinen müssen geschaffen werden. Zudem kommen ständig neue Technologien hinzu, die verlässliche Verbindungen benötigen. »Das spiegelt sich auch im Portfolio von Lapp wider«, sagt Alois Heimler. Schon heute kommen Roboter in automatischen Kleinteilelagern zum Einsatz, um selbstständig Lieferungen zu kommissionieren. Immer mehr Kunden setzen auf automatische (De-)Palettierer, die Arbeitsvorgänge automatisieren. Hierfür braucht es nicht nur smarte Verbindungsprodukte, sondern auch das nötige Know-how und ein Gespür für die vielfältigen Kundenanforderungen.

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Hochregallager von Lapp im Logistikzentrum in Ludwigsburg
© Lapp

Mit seinen Industriekabel- und Verbindungsprodukten ermöglicht Lapp einerseits eine zuverlässige Datenkommunikation in automatisierten Logistiksystemen und andererseits eine schnelle und sichere Übertragung von Informationen zwischen den verschiedenen Elementen der Lieferketten. Auf diese Weise sind eine reibungslose Koordination und Steuerung möglich.

Der Einsatz von Robotern und automatisierten Systemen nimmt weltweit in der Intralogistik zu. Viele Unternehmen nutzen bereits selbstfahrende Transportsysteme auf ihren Werksgeländen oder in ihren Produktions- und Logistikbereichen. Für die wachsende Zahl von Industrierobotern und Cobots bietet Lapp sowohl die passenden Steuerkabel, etwa die »Etherline Robot PN«, als auch die Schleppkettensysteme der Serie »Ölflex Connect«, die eine zuverlässige Stromversorgung der Maschinen sicherstellen.

Auch für Krane und Hebezeuge, die sowohl zum Heben und Bewegen schwerer Lasten in der Intralogistik als auch für Förderanlagen oder automatisierte Lagersysteme eingesetzt werden, sind die Verbindungsprodukte von Lapp relevant. »In all diesen Bereichen wird das Thema Connectivity immer wichtiger«, führt Alois Heimler aus. Digitale und vernetzte Ansätze machen die Intralogistik-Prozesse nicht nur schlanker, sondern steigern auch deren Effizienz.

Die Art und Weise, wie Menschen einkaufen, hat sich nicht erst mit der Disruption durch die Covid-19-Pandemie verändert. Der Zeitraum zwischen dem Mausklick auf den Bestell-Button und dem Erhalt der Ware wird immer kürzer: Gemessen wird nicht mehr in Tagen, sondern in einer immer geringeren Anzahl von Stunden. Das erhöht den Wettbewerbsdruck sowohl bei Handelsunternehmen als auch bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten. Das produzierende Gewerbe schickt auf diesem Markt vor allem die Qualität seiner Warenhaus- und Produktionslogistik in den Ring. Gemessen wird die Leistung seiner Logistikzentren, Systeme und Prozesse sowie deren Effizienz. Gerade um Same-Day-Delivery und Just-in-Sequence-Produktion umzusetzen, bedarf es einer intelligenten Vernetzung aller Komponenten.

Modulare Zukunft

»In unserer zunehmend vernetzten Welt und mit dem Vormarsch des Internet of Things (IoT) rücken wir enger zusammen«, sagt Alois Heimler. »Die Automatisierung nimmt zu, und die Wege werden kürzer. Hier kommt die Notwendigkeit zur Flexibilität ins Spiel.« Doch in der Intralogistik sind viele Prozesse und Abläufe oft über längere Zeiträume hinweg festgeschrieben, sodass es an Flexibilität häufig mangelt. »Wenn wir über Intralogistik-Lösungen nachdenken, dann ist es wichtig, vor der Einführung automatisierter Systeme die Anforderungen klar zu definieren und zu überlegen, wie man das System flexibel und agil aufbauen kann«, führt Alois Heimler aus. Hier ist Modularität wichtig, denn modulare Systeme erlauben eine schnelle und unkomplizierte Erweiterung oder Anpassung an neue Gegebenheiten – etwa bei veränderter Nachfrage, kurzen Produktlebenszyklen, saisonalen Schwankungen oder kleinen Losgrößen.

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Automatisierte Förderanlagen für Waren und Güter benötigen flexible, dynamische und skalierbare Verbindungen.
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Dies macht auch die Techniken zur Verteilung der unterschiedlichen Waren und Güter immer komplexer. Darüber hinaus spielen auch die sich zunehmend verändernden Anforderungen der Kunden an Lieferzeiten, Transparenz und Anpassungsfähigkeiten eines Lieferanten eine große Rolle. Indem Modularität eine effizientere Ressourcenauslastung bei Lagerflächen, Arbeitskräften und Maschinen ermöglicht, kommt es weder zu Engpässen noch zu ungenutzten Kapazitäten. Der schonende Umgang mit knapper werdenden Ressourcen spart wiederum Treibhausgasemissionen ein.

Und was hat Skalierbarkeit mit der Zukunft der Intralogistik zu tun? »Sie ergibt sich, wenn wiederkehrende Prozesse automatisiert ablaufen«, fasst Alois Heimler zusammen. Für die Intralogistik heißt das, dass moderne Systeme und Anlagen sich flexibel an Veränderungen in der Betriebslast oder den Anforderungen anpassen können müssen – ohne gleichzeitigen Verlust von Effizienz und Leistungsfähigkeit. Auf diese Weise kann auf Schwankungen in der Nachfrage und auch auf Wachstum reagiert werden; Ressourcen und Gelder werden optimal genutzt. Gleichzeitig entwickeln sich viele Technologien auch stetig weiter. Durch skalierbare Systeme können Unternehmen neue Automatisierungskonzepte schrittweise integrieren, ohne die gesamte Infrastruktur überholen zu müssen. Das bedeutet, dass die Herausforderung an die Intralogistik nicht nur darin besteht, aktuelle, sondern auch mögliche künftige Anforderungen zu berücksichtigen.


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