Vernetzt das Fernwartungs- und Betriebsdatenerfassungs-System Netbiter von HMS die Teilnehmer zu einem IoT?
Meines Erachtens passt für Netbiter der Begriff M2M-Kommunikation am besten. Aber obwohl Netbiter kein echtes IoT auf die Beine stellt, beruht das System auf einer Cloud, nämlich »Netbiter Argos«. Die Cloud erfüllt zwei Aufgaben: Verbindungs-Management und Daten-Management. Erstens bewerkstelligt sie das Verbindungs-Management so, dass Anwender immer auf dieselbe Art und Weise Zugang bekommen, ohne IT-Experten zu sein und eine Dokumentation zu brauchen. Zweitens müssen die Daten einer Anlage, wenn ich Fehlermeldungen und Alarme von ihr bekommen will, irgendwo gespeichert und archiviert sein - eben in der Cloud.
Der Anwender wählt sich über den Cloud-Zugangspunkt in das »Netbiter-Argos«-Datenportal ein, um die Daten einer Anlage zu betrachten, den aktuellen Status einer Anlage zu sehen und gegebenenfalls einzugreifen. Die umgekehrte Richtung ist aber auch möglich: Die Anlage sendet automatisiert Daten in die Cloud und über den Cloud-Zugangspunkt an den Server des Unternehmens. Es geht also darum, Daten automatisiert hin und her zu schieben, ohne dass der Mensch eingreifen muss.
Seit kurzem ist mit Netbiter auch die Fernprogrammierung und Fernkonfiguration von Steuerungen möglich. Mit der Funktion »Netbiter Remote Access« kann das Netbiter-System von fern auf Steuerungen aller Hersteller zugreifen, ob von Siemens, Rockwell, Mitsubishi, Omron, Schneider oder wem auch immer. Maschinen- und Anlagenhersteller brauchen also nur noch ein derartiges System, wenn sie ihre Maschinen und Anlagen mit Steuerungen mehrerer Hersteller anbieten wollen.
Neben Netbiter bietet HMS seine Produkte unter den Markennamen Anybus und Ixxat an. Ixxat ist seit Ende Januar 2013 Mitglied der HMS-Gruppe. Wie weit ist die Integration des in Weingarten ansässigen Unternehmens fortgeschritten?
Wir sind schon weit vorangekommen und haben viele Synergien verwirklicht, aber abgeschlossen ist der Integrationsprozess nach der kurzen Zeit natürlich noch nicht. Alle Abteilungen haben klare Aufgaben und sind in Synchronisation miteinander; kein einziger Mitarbeiter wurde entlassen. Wir haben eine gemeinsame Vertriebsorganisation geschaffen, also die zuvor unabhängigen Vertriebsteams in einer Organisation zusammengefasst. Dadurch haben wir viel an Effizienz gewonnen. Für die Kunden hat es den Vorteil, dass sie es mit nur einem Ansprechpartner zu tun haben, der alle Produkte gleichermaßen anbieten kann.
Welche Produktarten tragen jetzt die Marke Ixxat?
Ixxat fungiert als Kompetenzzentrum für Safety und CAN. Alle CAN- und Safety-Aktivitäten sind jetzt bei Ixxat konzentriert, und alle CAN- und Safety-Produkte sind der Marke Ixxat zugeordnet. Darüber hinaus nimmt Ixxat eine wichtige Funktion als Entwicklungszentrum für kundenspezifische Lösungen wahr.