Die Blockchain-Plattform von IBM bietet Entwicklern die Möglichkeit, Netzwerke jeder Größenordnung für komplexe Einsatzzwecke aufzubauen, unter anderem für grenzüberschreitende Zahlungen, für Lieferketten und die digitale Identifikation.
IBM und Maersk starteten bereits im Juni 2016 ihre Zusammenarbeit, um gemeinsam neue Blockchain- und Cloud-basierte Technologien zu entwickeln. Seither haben verschiedene Parteien die Plattform getestet. Dazu gehören DuPont, Dow Chemical, Tetra Pak, Port Houston, Rotterdam Port Community System Portbase, die Zollbehörden der Niederlande, die U.S. Customs and Border Protection.
"Die großen Fortschritte, die IBM beim Thema Blockchain gemacht hat, zeigen, dass diese Technologie die Entstehung neuer Geschäftsmodelle beflügeln und eine wichtige Rolle dabei spielen kann, wie die Welt beim Aufbau smarterer Geschäftsbeziehungen zukünftig zusammenarbeiten wird," sagt Bridget van Kralingen, Senior Vice President, IBM Global Industries, Solutions and Blockchain. "Unser gemeinsames Joint Venture mit Maersk bedeutet auch, dass wir nun die Geschwindigkeit erhöhen können, diese spannende Technologie für Millionen von Organisationen verfügbar zu machen, die eine wichtige Rolle in einem der komplexesten und wichtigsten Netzwerke - der globalen Supply Chain - spielen. Wir sind sicher, dass die Blockchain in diesem Markt als führende Technologie für die Erschließung neuer Geschäftspotenziale genutzt werden wird.“
Das Joint Venture soll IBM und Maersk ermöglichen, ihre Lösungen zu vermarkten und weltweit tätiger Unternehmen anzubieten. Viele Firmen haben bereits ihr Interesse bekundet und suchen nun nach Möglichkeiten, wie sie die neue Plattform nutzen können. Dazu gehören General Motors und Procter and Gamble, um ihre eigenen komplexen Lieferketten zu vereinfachen. Sowie das Transport- und Logistikunternehmen Agility Logistics, das damit seinen Kundenservice einschließlich der Zollabfertigung verbessern möchte.
Weitere Zoll- und Regierungsbehörden, unter anderem die Zollbehörden von Singapore und Peru, werden prüfen, wie durch die Nutzung der Plattform der Handel vereinfacht und die Lieferketten sicherer gemacht werden können. Die globalen Terminalbetreiber APM Terminals und PSA International werden die Plattform nutzen, um die Zusammenarbeit in den Häfen und ihre Terminal-Planung zu verbessern. Mit Unterstützung des Guangdong Inspektions- und Quarantänebüros kann die Plattform durch eine Anbindung an das Global Quality Traceability System für Import- und Exportgüter zudem auch Handelspartner mit wichtigen Handelskorridoren in und aus China verbinden.
Um den spezifischen Anforderungen der Branche gerecht zu werden, richten Maersk und IBM ein Beratungsgremium aus Branchenexperten ein, um Plattform und Services weiterzuentwickeln, Anregungen und Feedback zu wichtigen Branchenentwicklungen zu geben und offene Standards zu fördern.
Maersk und IBM haben Michael J. White, ehemals President of Maersk Line in Nordamerika, zum CEO des neuen Unternehmens ernannt. Er erklärt: „Heutzutage wird ein großer Teil an Ressourcen in ineffizienten und fehleranfälligen manuellen Prozessen verschwendet. Die Pilotprojekte bestätigten unsere Erwartungen, dass die gesamte Branche nach Produktivitätssteigerungen und neuen Möglichkeiten sucht, die sich aus der Optimierung und Standardisierung von Informationsflüssen mithilfe digitaler Lösungen ergeben. Unser Bestreben ist es, diese Erkenntnisse einzubringen, um eine vollständig offene Plattform zu etablieren, an der alle Mitglieder der globalen Lieferkette partizipieren und daraus Nutzen ziehen können. Wir freuen uns darauf, unser Netzwerk von Partnern in dem Maße weiter auszubauen, in dem wir auf eine globale Lösung hinarbeiten.“
Das neue Unternehmen plant, zunächst zwei Kern-Fähigkeiten der Plattform zu vermarkten, die darauf abzielen, die globale Lieferkette End-to-End zu digitalisieren:
• Eine Shipping-Information-Pipeline, die eine End-to-End-Sichtbarkeit der Supply Chain bietet, damit alle am Management einer Lieferkette beteiligten Akteure in Echtzeit sicher und nahtlos Informationen über Lieferereignisse austauschen können.
• „Paperless Trade“ wird Dokumente digitalisieren und ihre Einreichung automatisieren, indem es Endbenutzern ermöglicht, Dokumente sicher über Organisationsgrenzen hinweg zu verschicken, zu validieren und zu genehmigen. Dies wird letztlich dazu beitragen, den Zeit- und Kostenaufwand für die Abfertigung und den Gütertransport zu reduzieren. Blockchain-basierte Smart Contracts stellen dabei sicher, dass alle erforderlichen Freigaben vorliegen, um Genehmigungen zu beschleunigen und Fehler zu vermeiden.
Nach der regulatorischen Genehmigung werden die Lösungen des Joint Ventures voraussichtlich innerhalb von sechs Monaten verfügbar sein. Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz in der Metropolregion New York haben.
Die Plattform basiert auf IBM Blockchain Technologie, die über die IBM Cloud zur Verfügung gestellt wird und Hyperledger Fabric 1.0 nutzt. Hyperledger Fabric 1.0 ist ein Blockchain Framework und eines der Hyperledger-Projekte der Linux Foundation.