Der Automatisierer B&R hat sein Smart-Camera-Portfolio um eine Deep-Learning-Funktion auf Basis von Algorithmen des Vision-Software-Hauses MVTec und von KI-Prozessoren des Herstellers Hailo erweitert. Mit der neuen Funktion lassen sich die Kameras als Edge-Geräte implementieren.
Vision-Algorithmen, die auf Deep Learning beruhen, können die Qualität verbessern, die Produktivität steigern, den Ausschuss verringern und Fertigungsprozesse flexibler machen. »Durch die Zusammenarbeit mit MVTec haben Maschinenbauer Zugriff auf die leistungsfähigsten Bildverarbeitungsfunktionen, die es auf dem Markt gibt«, sagt Andreas Waldl, Experte für Machine Vision bei B&R. »MVTec ist Branchenführer im Bereich Deep Learning und ebenso bei klassischen regelbasierten Algorithmen – zwei sich ergänzende Ansätze, die beide eine wichtige Rolle bei der Automatisierung von Maschinen spielen.«
Das erste Produkt, das aus dem Projekt hervorgeht, ist eine auf Deep Learning beruhende Funktion zur optischen Zeichenerkennung (OCR, optical character recognition). Die Funktion wird Deep OCR genannt und erzielt auch bei Schriften, die sonst schwer zu erkennen sind, hohe Leseraten. »Seit vielen Jahren entwickeln wir gemeinsam mit B&R für Kunden Machine-Vision-Lösungen, die technologisch Maßstäbe setzen, besonders für Embedded-Systeme«, sagt Thomas Hopfner, Produktmanager für Lizenzen und Schnittstellen bei MVTec. »Diesen Anspruch verfolgt auch unsere neueste Kooperation. Dabei profitieren Kunden von den Vorteilen der Deep-Learning-Technologie Deep OCR, ohne Einbußen bei der Performance hinnehmen zu müssen.«
Deep-Learning-Algorithmen erfordern einen leistungsstarken Prozessor. Zudem galt es, durch die Implementierung als Edge-Gerät mit dem Stromverbrauch nicht in einen kritischen Bereich zu kommen. »Maschinenbauer brauchen nicht nur Rechenleistung, sondern auch Energieeffizienz«, erläutert Andreas Waldl. »Hier kommt Hailo ins Spiel: Die neue B&R-Kamera nutzt einen KI-Beschleuniger des Unternehmens. Die Inferenzbeschleuniger von Hailo erreichen eine Leistung von 26 TOPS, also Tera-Operationen pro Sekunde, und verbrauchen dabei besonders wenig Strom. Sie helfen uns, hohe Geschwindigkeit und Intelligenz genau dort einzusetzen, wo unsere Kunden sie für ihre schnellsten und anpassungsfähigsten Fertigungslösungen benötigen.«