VDMA-Studie Produktpiraterie 2014

7,9 Mrd. Euro Schaden durch Plagiate

12. Mai 2014, 9:55 Uhr | Andrea Gillhuber
Kampf den Produktpiraten

Der VDMA hat seine Studie über Produktpiraterie 2014 veröffentlicht. Der Schaden für den Deutschen Maschinen- und Anlagenbau beträgt 7,9 Mrd. Euro jährlich. 71 Prozent der Unternehmen sind betroffen. Erschreckend: Deutschland liegt auf Platz 2 im Piraten-Ranking!

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Alle zwei Jahre führt der VDMA eine Studie zur Produkt- und Markenpiraterie durch. Für die diesjährige Studie befragte der Branchenverband seine Mitglieder und bekam 337 Rückmeldungen. Die Datenerfassung erfolgte vom 3. Februar bis 10 März 2014.

Die Ergebnisse der siebten Umfrage sind alarmierend: 71 Prozent der Unternehmen sind von Produktpiraterie betroffen; 2012 waren es noch 67 Prozent. Laut VDMA sei dies der höchste Wert seit Beginn der Umfrage und zeige, dass die derzeitigen Maßnahmen von Bund und der Europäischen Kommission nicht ausreichen. Der geschätzte Schaden für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau beträgt geschätzt 7,9 Mrd. Euro jährlich. Dieser Umsatzverlust entspricht knapp 38.000 Arbeitsplätzen (2012: 37.000 Arbeitsplätze). Einen Rückgang der Plagiate können leider nur ein Prozent der Unternehmen vermelden. Am stärksten von Produktpiraterie betroffen sind Holzbearbeitungsmaschinen (92 Prozent), Textilmaschinen (86 Prozent) und Landtechnik (86 Prozent).

VDMA-Studie Produktpiraterie 2014

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Der Kunde als Fälscher

Interessant ist auch, dass der Wettbewerber mit 71 Prozent der am häufigsten von Unternehmen genannte Plagiateur ist; mit 27 Prozent folgen sogenannte Underground Factories. Den Kunden als Fälscher nennen bereits 23 Prozent der Unternehmen, 18 Prozent finden den Plagiateur in ihrer Lieferkette. Das traurige: Die Tendenz ist weiter steigend!

Doch wie kommen die Fälscher an die Informationen?

Mit über 70 Prozent ist Reverse Engineering die häufigste Ursache, gefolgt von Know-how-Abfluss durch ehemalige Mitarbeiter. Rund 19 Prozent sind von Industriespionage betroffen.

Am häufigsten werden mit 64 Prozent Komponenten gefälscht. Ein enormer Zuwachs ist bei den Designplagiaten zu vermelden: Seit 2010 hat sich die Zahl auf 56 Prozent verdoppelt. Ganze Maschinen folgen auf Rang 3 mit 51 Prozent. Ein Rückgang ist in keinen der genannten Sparten zu vermelden.

Die genauen Zahlen finden Sie in der Bildergalerie. Interessant ist vor allem die Entwicklung der Einzelnen Länder in den letzten Jahren. Hier zeigt sich die eine oder andere Überraschung.


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