Balkonkraftwerke

Was Sonnenstrom vom Balkon attraktiv macht

19. November 2024, 13:00 Uhr | Kelvin Cao, Anker Solix; Redaktion: Kathrin Veigel
Die Zahl der Balkonkraftwerke, auch bekannt als steckerfertige Solaranlagen oder Mini-PV-Anlagen, ist in Deutschland in den letzten Jahren rasant gestiegen.
© Anker Solix

Balkonkraftwerke boomen hierzulande: So hat die Zahl der installierten Anlagen im Juli die Marke von 566.000 erreicht. Für die meisten Nutzer dieser Kraftwerke ist die Frage der Wirtschaftlichkeit zentral. Welche Faktoren hier eine Rolle spielen, erklärt Kelvin Cao von Anker Solix.

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Die letzten Jahre haben gezeigt, dass billiger Strom keine Selbstverständlichkeit ist. Während Strompreise steigen, werden Solarmodule und Balkonkraftwerke seit Jahren immer erschwinglicher. Die Kombination erhöht die finanzielle Attraktivität von selbst erzeugtem Solarstrom. Zudem sind die meisten neuen Balkonkraftwerke relativ einfach zu installieren und können in der Regel ohne aufwändige bauliche Maßnahmen an Balkon, Garten oder Fassade angebracht werden.

Das im Juli 2024 verabschiedete Solarpaket I hat den Betrieb von Balkonkraftwerken gleichzeitig unbürokratischer gemacht. Die zulässige Einspeiseleistung wurde von 600 auf 800 Watt erhöht und auch der Anschluss über Schuko-Steckdosen ist erlaubt. Das Zusammenspiel dieser Faktoren, macht umweltfreundliche Energiegewinnung vom eigenen Balkon aus plötzlich für einen großen Teil der Bevölkerung attraktiv.

Welche Zukunftsaussichten gibt es für den Bereich Balkonkraftwerke?

Es sind mutmaßlich technologische Trends, die Effizienz, Leistung und Nutzerfreundlichkeit von Balkonkraftwerken in Zukunft steigen lassen werden. Schon heute kommen 600-Watt-Module zum Einsatz, die sich in Zukunft als der neue Standard etablieren könnten. Leichte und flexible Module gewinnen ebenfalls an Bedeutung, da sie sich noch einfacher installieren lassen. Mit der wachsenden Nachfrage nach Energiespeichern wird gleichzeitig die Integration von Batteriespeichersystemen vorangetrieben. Smarte Steuerungssysteme wie intelligente Zähler und Stecker ermöglichen eine gezielte Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs.

Zusätzlich kann die Vernetzung von Balkonkraftwerken die Effizienz in der Stromerzeugung und -verteilung verbessern. Weiteres Zukunftspotenzial birgt hier sicherlich die stetig steigende Anzahl an smarten Haushaltsprodukten. Je vernetzter und integrierter stromverbrauchende Geräte sind, desto besser und effizienter lässt sich Solarstrom für deren Energiebedarf nutzen.

Lohnt sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks?

Grundsätzlich haben Balkonkraftwerke das Potenzial, für die meisten Anwender einen Mehrwert zu bieten, die tatsächliche Wirtschaftlichkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab

  • Sonneneinstrahlung: Die Menge des erzeugten Solarstroms hängt von der Sonneneinstrahlung am Standort ab. Südlich ausgerichtete Balkone und Gärten bieten die besten Voraussetzungen, während eine nördliche Ausrichtung eher als suboptimal gilt. Auch Beschattung, durch zum Beispiel Bäume oder andere Balkone kann einen Einfluss auf die Leistung haben.
  • Anschaffungskosten: Die Kosten für ein Balkonkraftwerk variieren je nach Leistung, Hersteller und Ausstattung. Komplettsets sind bereits ab einigen Hundert Euro erhältlich.
  • Strompreis: Je höher der Strompreis, desto schneller amortisiert sich die Anlage.
  • Eigenverbrauchsanteil: Je mehr Strom direkt im Haushalt verbraucht wird, desto rentabler ist das Balkonkraftwerk.

Mit einem simplen Einsteigerset für wenige Hundert Euro, lassen sich etwa bei einem Haushalt mit einer dreiköpfigen Familie und einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 2.600 kWh zwischen 100 und 170 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen.

Erhöhen Speicherlösungen die Effizienz von Balkonkraftwerken?

Es gibt jedoch einige Ansatzpunkte, um die Wirtschaftlichkeit eines Balkonkraftwerks zusätzlich zu steigern. Dazu zählen besonders Speichersysteme, die erzeugten Solarstrom vorhalten. Der Mehrwert kann hier enorm sein, besonders bei guten Bedingungen.

Als Vergleichswert dient erneut der Haushalt mit dreiköpfiger Familie und durchschnittlichem Stromverbrauch, die über einen Südbalkon ohne Beschattung verfügt und vier Solarpaneele mit einer Leistung von je 435W betreibt. Das entspricht einer durchaus leistungsfähigen Balkon-Solaranlage, kombiniert mit nahezu idealen Umweltbedingungen.

Mit den Batteriespeichern von Anker Solix kann man seine Energieerträge optimieren und die Stromrechnung senken. Tagsüber wird hier der erzeugte Strom gespeichert, damit man ihn nach Sonnuntergang nutzen kann.
Mit den Batteriespeichern von Anker Solix kann man seine Energieerträge optimieren und die Stromrechnung senken. Tagsüber wird hier der erzeugte Strom gespeichert, damit man ihn nach Sonnuntergang nutzen kann.
© Anker Solix

Der Beispielhaushalt käme ohne Speichermöglichkeit auf eine jährliche Ersparnis von knapp über 200 Euro, mit einem Speicher, wie der modularen Anker Solix Solarbank 2 Pro, allerdings auf über 400 Euro (bei gleicher Panel-Leistung). Auch der Anteil der Selbstversorgung steigt in diesem Szenario mit einem Speicher von etwas über 20 Prozent auf bis zu 40 Prozent.

Aber auch bei herausfordernderen Bedingungen lassen sich Leistung bzw. Ersparnisse steigern. Würde dieselbe Familie über einen Nordbalkon und eine Anlage mit nicht ganz optimalem Neigungswinkel verfügen, käme sie bei einem Balkonkraftwerk mit Speicher immer noch auf einen Effizienzgewinn von etwa 50 Prozent oder 100 Euro pro Jahr, gegenüber einem Betrieb ohne Speichermöglichkeit.

 Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht exakt auf eine reale Situation mit schwankenden Wetter- und Umwelteinflüssen übertragen, doch sie veranschaulichen, warum sich eine Investition in eine Speicherlösung durchaus lohnen kann. 

Lohnt sich die Nachrüstung eines Energiespeichers?

Speicherlösungen können auch für bestehende Balkonkraftwerke eine lohnende Erweiterung sein. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sind unter anderem Schwankungen im Strompreis aber auch Nutzungsgewohnheiten. Strom wird meistens in den frühen Morgen- und späten Abendstunden benötigt, wenn es dunkel ist und Menschen zu Hause sind. In dieser Zeit wird gekocht, gewaschen oder der Fernseher genutzt.

Solaranlagen ohne Speicher erzeugen gerade in diesen Stunden allerdings kaum bis wenig Strom und können diesen Bedarf nicht decken. Stattdessen speisen sie die Energie in den sonnenstärkeren Mittagsstunden in das Netz ein, wenn der Strompreis eher niedrig ist.

Ein Speicher erhöht also gleichzeitig die Effizienz eines Balkonkraftwerks und den Anteil der Selbstversorgung. Die Wirtschaftlichkeit lässt sich darüber hinaus mit intelligenten Lösungen erhöhen. Hersteller wie Anker Solix bieten zum Beispiel passende smarte Zähler und Stecker für ihre Produkte an. Das Smart Meter des Unternehmens ermöglicht eine noch effizientere Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms, indem es den Stromverbrauch im Haushalt in Echtzeit überwacht und den Betrieb von elektrischen Geräten an die Solarstromproduktion anpasst.

Der intelligente Stecker ermöglicht die Steuerung einzelner Geräte über die Anker Solix App und kann beispielsweise so programmiert werden, dass die Waschmaschine erst dann startet, wenn möglichst viel Solarstrom zur Verfügung steht. Durch den Einsatz solcher Lösungen können Verbraucher den Eigenverbrauchsanteil weiter erhöhen und so noch mehr Stromkosten sparen.

Kelvin Cao von Anker Solix
Kelvin Cao von Anker Solix
© Anker Solix

Der Autor

 

Kelvin Cao
ist CEO von Anker Solix Europe.


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