Software synchronisiert Verbrauch mit Anbieterauslastung

Stromverbraucher stabilisieren die Netze

3. Februar 2012, 11:28 Uhr | BINE Informationsdienst
Rechenzentrum der Firma AKT
© AKT Informationssysteme AG

Mit dem EU-Projekt »4Green« soll sich der Verbrauch der Kunden auf das Angebot im Netz abstimmen und ein Netzkollaps wegen Schwankungen in der Stromproduktion vermeiden lassen.

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Dazu entwickelten die Universität Passau, die Stadtwerke Passau, ein Stromgroßabnehmer und ein IT-Dienstleister ein Modell: Sinkt die Stromzufuhr ins Netz, weil die Sonnen- und Windausbeute nicht ausreichen, sollen die AKT-Server energieintensive Rechenoperationen auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben. Wird umgekehrt kurzfristig deutlich mehr Strom ins Netz eingespeist als abgenommen werden kann, soll der Großkunde etwa die Kühlung seiner Rechner verstärken. Damit verschafft er sich einen Puffer, um die Kühlung zu einem späteren Zeitpunkt kurzzeitig ganz ausschalten zu können. Im Schnitt bleibt so der Energieverbrauch gleich, die Schwankungen im Netz lassen sich jedoch ausgleichen.

»Unser gemeinsames Ziel ist eine vollautomatisierte Steuerung. Das Netz meldet den Wunsch nach Energieeinsparung, die Schnittstelle in unserem Rechenzentrum berechnet automatisch, abhängig von der Auftragslage, welche Systemkomponenten ihren Verbrauch herunterfahren können«, sagt Stefan Dambeck, Abteilungsleiter von AKT.

An All4Green sind als Teil eines Konsortiums mehrere europäische Partner und Unternehmen beteiligt, darunter auch einer der größten italienischen Mobilfunkanbieter. Von der Gesamtfördersumme von 3 Mio. Euro fließen daher auch 1 Mio. Euro an die Passauer Praxiserprobung. Die Europäische Kommission fördert das Projekt im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms.


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