Der TÜV Rheinland hat ein komplett neues Testprogramm für Solarstromsysteme mit stationären Speichern entwickelt, wie sie beispielsweise in Privathäusern genutzt werden. Die Tests berücksichtigen alle bestehenden Prüfgrundlagen für Batterien, elektrische Komponenten, Wechselrichter oder Module sowie die Regeln, die für eine KfW-Förderung nötig sind.
Das staatliche Förderprogramm der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Voraussetzung für eine Förderung sind jedoch bestimmte Kriterien an die Sicherheit und die Inbetriebnahme des Speichers.
Hier setzen die Tests des TÜV Rheinlands an. Sie beziehen sich auf einzelne Komponenten des gesamten Systems, zielen dabei aber vor allem auf das sichere Zusammenspiel aller Komponenten ab und ermöglichen eine Zertifizierung nach den Kriterien des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit möglich. »In den neuen Standard haben wir alle aktuellen Ansätze für Sicherheits- und Prüfnormen, die es weltweit gibt, einfließen lassen«, so Ralf Martin Müller, Geschäftsfeldleiter Solarenergie beim TÜV Rheinland. »Und auch die Aspekte der Leistungsfähigkeit von Speichern berücksichtigen wir bei unseren Tests.«
Berücksichtigt haben die Experten vom TÜV Rheinland bei der Entwicklung des Prüfprogramms auch die Anforderungen für den sicheren Transport von Batterien (UN 38.3) sowie Sicherheitsvorgaben nach EN 50272-2 für Batteriespeicher, die EN 62040 und EN 60950 -1 für die Sicherheit von Photovoltaik-Speichersystemen und die Prüfvorgaben der Battery Safety Organisation BATSO. Hierbei geht es insbesondere um Schutz vor Feuer, Feuchtigkeit und andere schädliche Umwelteinflüsse.
Zu den Tests zählen eine Überladungsprüfung ebenso wie Vibrations- und Schock-Prüfungen, Klimatests mit extremen Temperaturwechseln und als Leistungsprüfungen insbesondere die Aspekte Selbstentladung und Zyklenfestigkeit.
Wechselrichter werden im Hinblick auf Sicherheit und Netzkonformität getestet unter anderem nach EN 62109-1/2 und VDE-AR N 4105, VDE 0124-100 als auch der Anwendungsregel FNN Speicher.
»Die technische Entwicklung im Bereich der Photovoltaik- und Speichersysteme für Einfamilienhäuser ist in vollem Gange«, so Müller. »Entsprechend werden sich auch die Prüfungen künftig weiter verändern und anpassen. Mit der aktuellen Prüf- und Zertifizierungsgrundlage bilden wir jedoch den Stand der Technik umfassend ab.«