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Neues TÜV-Zertifikat für Solar-Wartungsfirmen

28. März 2014, 11:07 Uhr | Nicole Wörner
Solaranlagen: TÜV Rheinland prüft erstmals spezialisierte Wartungsbetriebe nach neuem Standard
© TÜV Rheinland

Fachbetriebe, die sich auf die Wartung von Photovoltaik-Anlagen spezialisiert haben, können sich künftig nach einem vom TÜV Rheinland neu entwickelten Standard zertifizieren lassen. Ziele des neuen Standards und der Zertifizierungen sind eine nachhaltig zuverlässige Wartung und somit auch die größtmögliche Verfügbarkeit selbst älterer PV-Anlagen.

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»Der Schritt zur Prüfung von Wartungsfachbetrieben ist konsequent«, betont Willi Vaaßen, Geschäftsfeldleiter Solarenergie beim TÜV Rheinland. Mittlerweile seien allein in Deutschland über 1,4 Millionen Photovoltaik-Anlagen in Betrieb, viele von ihnen bereits zehn Jahre und älter. »Je älter die Anlage, desto anfälliger wird die Technik. Eine fachgerechte Wartung durch qualifizierte Betriebe ist deshalb notwendig. Hierzu wollen wir beitragen.«

Detaillierter Kriterienkatalog für Audits in den Betrieben

Die Prüfung der Wartungsfachbetriebe für Photovoltaik-Anlagen nehmen die Fachleute vom TÜV Rheinland anhand eines breit gefächerten Kriterienkatalogs vor. Im Zentrum stehen dabei die Qualifikation des Wartungspersonals und die Qualität der technischen Wartung, die einmal jährlich von dem Fachbetrieb an einer Anlage vorgenommen werden muss. Diese muss die sichere und einwandfreie Funktion der Anlage gewährleisten.

Die fachgerechte Wartung einer Anlage besteht unter anderem aus einer umfassenden Sichtkontrolle der verschiedenen Komponenten und der mechanischen Prüfung der Modulklemmungen, Wechselrichter und Unterverteilung. Wechselrichter, Unterverteilung und Zählerschrank müssen zudem in jährlichen Intervallen in ihrer elektrischen Sicherheit kontrolliert werden.

Als Analysemessungen sollten unter anderem durchgeführt werden: Kennlinienmessungen an Modulen und Strängen insbesondere Referenzstänge, Vermessung/Kalibrierung der metereologischen Stationen und sonstiger relevanten Sensoren, Strangströme und -spannungen, Erdungswiderstand, Isolationsprüfung, Thermografie-Aufnahmen an Modulen und Anschlussdosen.

Die Wartungs- und Kontrollarbeiten sind dabei immer auf die jeweilige Anlage abzustimmen und unterscheiden sich selbstverständlich je nach technischer Ausführung von Anlage, Überwachungs- und Monitoring-Technik.

Unverzichtbar ist, dass der Fachbetrieb für jede ausgeführte Wartung ein detailliertes Protokoll erstellt und dieses auf Wunsch aushändigt und archiviert. Hierin enthalten sind unter anderem eine klare Beschreibung der Anlage, der erkannten Mängel sowie der durchgeführten Arbeiten.

Wichtig ist die chronologisch dokumentierte Entwicklung von Isolationseigenschaften, um daraus zukünftige Wartungsinterfalle oder auch sonstige zu ergreifende Sicherheitsmaßnahmen festlegen zu können.

Die vom TÜV Rheinland zertifizierten Wartungsfachbetriebe werden einmal jährlich in so genannten Überwachungsaudits kontrolliert. Nur wenn sie dieses erfolgreich absolvieren, bleibt das Zertifikat bestehen.


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