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Hagelschlagprüfungen für die Schweiz

4. September 2014, 11:47 Uhr | Nicole Wörner
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Die schweizerische Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF hat das Kölner Produkt- und Solarprüfzentrum des TÜV Rheinland als erstes Prüflabor in Deutschland für die Durchführung von Hageltests anerkannt.

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Entsprechend dürfen die Fachleute des TÜV Rheinland künftig auch für die Schweiz Gebäudeelemente für Dächer und Fassaden ebenso wie Fenster, Jalousien, Photovoltaikmodule und Solarkollektoren nach den vorgeschriebenen Hagelwiderstandsklassen 3 bis 5 prüfen.

Klasse 5 ist die härteste Prüfkategorie: Hierbei testet TÜV Rheinland Produkte, indem sie mit Hagelkörnern eines Durchmessers von 50 Millimetern mit einem Gewicht von rund 57 Gramm und bei einer Geschwindigkeit von knapp 31 Metern pro Sekunde beschossen werden. Das entspricht rund 110 km/h.

Absolute Reproduzierbarkeit

Die Anerkennung durch die VKF erfolgte nach einem umfassenden Zulassungsverfahren, bei dem TÜV Rheinland an einem Rundvergleich verschiedener Labore teilnahm und insbesondere die Präzision der Prüfungen sowie deren absolute Reproduzierbarkeit nachweisen musste. Dabei ist es unter anderem erforderlich, dass die verwendeten Eiskugeln ohne jeglichen Lufteinschluss und glasklar sind.

Jörg Althaus, Experte des TÜV Rheinland und Geschäftsfeldleiter Solarenergie: »Die Ergebnisse der Hagelprüfungen sind speziell in der Schweiz, aber auch in Österreich die Grundlage für die Versicherbarkeit von Gebäuden. Auch in Deutschland gewinnen Hageltests an Bedeutung. Denn Versicherer und Projektierer bestehen zu Recht zunehmend auf den Tests, da die Schäden durch Hagelstürme in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen haben.«

Härtetests beim TÜV Rheinland

Der Teststand des TÜV Rheinland ist von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) unabhängig anerkannt. Neben den Prüfanforderungen für Gebäudeteile können die Fachleute auch weitere Testanforderungen für Solarmodule erfüllen: Photovoltaik-Module zur Stromerzeugung und solarthermische Kollektoren können auf dem Prüfstand von TÜV Rheinland nach IEC 61215 (Bauartprüfung Photovoltaikmodule) beziehungsweise EN ISO 9806 (Prüfverfahren für Solarkollektoren) bei einer Geschwindigkeit von 30,7 Metern pro Sekunde mit maximal 45 Millimeter großen Hagelkörnern beschossen werden. Wie bisher bieten die Experten den Test mit Hagelkörnern bei 25 Millimeter (23 m/s Geschwindigkeit) und 35 Millimetern (27,2 m/s) an.


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