Praxistipp von GridX

Maximale Energie-Autarkie für Eigenheime

13. Februar 2024, 10:39 Uhr | Kathrin Veigel
Umfassend denken als Schlüssel: Eine PV-Anlage allein reicht nicht aus, damit ein Haus energieautark ist. Entscheidend ist vor allem die Koppelung von PV mit einer Haushaltsbatterie und einem smarten herstellerunabhängigen Energiemanagementsystem.
© GridX

Damit Eigenheimbesitzer mit PV-Anlage auch das Optimum aus ihrer eigenen Stromproduktion rausholen können, braucht es mehr als nur eine Solaranlage. Baptiste Feron von GridX erklärt, was es bei der Aufrüstung des Zuhauses zu beachten gibt, damit die Eigenverbrauchsmaximierung erfolgreich ist.

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Sich eine Solaranlage auf das Hausdach oder an das Balkongeländer zu setzen ist ein guter erster Schritt, um mehr Freiheit bei der Energienutzung zuhause zu erlangen und autarker zu werden. Doch da liegt auch schon der Knackpunkt, so Baptiste Feron, Head of Energy Management bei dem Smart-Energy-Unternehmen GridX: »Nur weil dann Eigenstrom produziert werden kann, ist man nicht gleich total autark. Das ist ein Irrglaube«, so der Experte.

Für einen maximalen Autarkiegrad des Eigenheims, sprich eine weitestgehende Unabhängigkeit vom Stromnetz und Eigenversorgung des Haushalts mit lokal produziertem Strom, braucht es deutlich mehr als nur das Instrument, um eigenen Strom zu generieren. Laut Feron ist das ein komplexer Zusammenhang, an dem verschiedene Komponenten beteiligt sein müssen.

Dreh- und Angelpunkt sei die Fähigkeit, Energie zu speichern oder Energieverbrauch zu verschieben. Sei kein Batteriespeicher vor Ort vorhanden, könnte keine produzierte Energie für Zeiten vorgehalten werden, in denen kein Strom produziert würde. Das heißt: Nachts kann so zum Beispiel kein Eigenstrom aus PV-Erzeugung im Haushalt verwendet werden. 

Amortisationsdauer für Energieanlagen verkürzen

Eine PV-Anlage mit einem Batteriespeicher zu koppeln ist daher, so Feron, definitiv sinnvoll, um die Autarkie für das Eigenheim überhaupt maximieren zu können. Doch häufig schreckten Verbraucher aus Kostengründen vor dem Kauf zurück. Dabei sind moderne Speicher in der für ein typisches Einfamilienhaus üblichen Größe längst nicht mehr so kostenintensiv wie noch vor einigen Jahren.

»Üblicherweise sollten Eigenheime mit einer Speicherkapazität zwischen fünf und 15 Kilowattstunden (kWh) planen – je nach Verbrauch, installierter PV-Kapazität und welcher Autarkiegrad angestrebt werden soll«, erklärt der GridX-Experte. Dabei fielen schätzungsweise Anschaffungskosten zwischen 4.000 Euro und 11.000 Euro an, abhängig von den Wünschen des Haushalts.

Diese Kosten ließen sich aber, so Feron, meist innerhalb weniger Jahre amortisieren – je nach Land und den örtlichen Rahmenbedingungen –, da durch die Kombination aus Speicher und PV-Anlage der Netzstrombezug deutlich stärker reduziert und damit die Kosten für Strom minimiert werden könnten. 

Volle Effizienz von PV-Anlagen mit Energiemanagement 

Der Experte empfiehlt einen zusätzlichen Schritt, um den Autarkiegrad weiter zu erhöhen und die Anfangsinvestition noch schneller zu amortisieren: »Wer seine dezentralen Energieressourcen wie PV-Anlage und Batterie mit einem smarten Energiemanagementsystem (EMS) verbindet, sorgt ohne eigenen Aufwand dafür, dass alle Energieflüsse – egal ob Nutzung, Speicherung oder Erzeugung – optimal eingesetzt werden«, erklärt Feron.

Ein EMS wie die herstellerunabhängige Lösung des Herstellers überwacht ganzheitlich alle Energieflüsse an einem Standort und passt die Stromnachfrage automatisch und in Echtzeit dynamisch an Faktoren wie die erneuerbare Energieerzeugung, Netzbeschränkungen, Strompreise oder individuelle Präferenzen an. Dies maximiert den Eigenverbrauch und senkt die Kosten bei minimalem Aufwand für Nutzer. Zum Beispiel lassen sich damit Speicher wie Batterien oder E-Autos bei niedrigen Strompreisen laden.

Sind noch weitere Energieanlagen vorhanden, wird das Konzept laut Feron noch reizvoller: »Jedes weitere Gerät wie Wärmepumpe, elektrischer Heizstab oder Elektroheizung, das sich flexibel nutzen lässt, hilft, die Autarkie und die Vorteile für die Verbraucher zu maximieren.«

Vor allem sei für Haushalte mit Wärmepumpen eine Koppelung mit einem EMS sowie einer lokalen PV-Anlage und eines Haushaltsspeichers interessant. So könnte überschüssige Solarenergie zusätzlich als thermische Energie gespeichert werden, um sie ebenfalls später zu nutzen, wenn die Sonne nicht mehr scheint.


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