»Ökopaxe mit Defiziten in Mathematik«

Lesermeinungen: Strompreise müssen nicht steigen

5. Oktober 2010, 11:49 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 7

»Infrastruktur gehört nicht in private Hände«

Wenn unsere Regierungen (gleichgültig welche Couleur) endlich pro Volk und unabhängig von Lobby Interessen entscheiden sollen, muss man zu dem Schluss kommen, dass bestimmte Infrastrukturen nicht in private Hände gehören. Hierzu gehört das Strassen- und Bahn -Netz, unsere Wasserwege ebenso wie zumindest die großen Energietrassen und eigentlich auch die Funkfrequenzen. Nicht zu vergessen die Atom-Müll Entsorgung, bei der aber auch noch jede Regierung bis heute vor den mächtigen Energiekonzernen eingeknickt ist.
 
Wer diese Infrastrukturen für seine Interessen und Gewinnerwirtschaftung nutzen möchte, soll für deren Nutzung zahlen. Die Regierung hätte damit ganz leicht die Möglichkeit exorbitante Gewinne nach Belieben abzuschöpfen (oder auch nicht), solange über die Nutzungsentgelte für den Erhalt der Infrastrukturen gesorgt ist und der Bürger frei von Belastungen des direkten Unterhalts gehalten wird. Sicherlich bedeutet eine solche radikale Änderung eine Abkehr von den unseligen Verflechtungen der bisherigen und leider zu erwartenden zukünftigen Regierungen mit den eigentlichen "Herren" im Hause Bundesrepublik Deutschland, aber ich bin überzeugt, dass es mir dann als Bürger dieser (noch?) Demokratie besser gehen würde.
 
Wir müssen endlich aufhören, jegliches Tafelsilber zum Zwecke vermeintlichen Stopfens von Haushaltslöchern zu verhökern, und Infrastrukturen die in nationalem Interessen liegen in die Hände von ausschließlich an Gewinnmaximierung interessierten Konzerne fallen zu lassen.
 
Aber was soll man machen, wenn beispielsweise ein Herr Clement aus dem Vorstand der RWE in einen Super-Ministerposten einer SPD Regierung gerufen wird (und man könnte eine beliebig lange Liste an vergleichbaren Verflechtungen für alle Parteien aufmachen)? Resignieren - auswandern - protestwählen? funktioniert wohl alles nicht so recht.
 
Ich habe meinen eigenen Weg gefunden. Angefangen über eine ausreichend dimensionierte PV- Anlage für den eigenen Verbrauch, über die gesamte Palette an Energieausnutzungsmöglichkeiten die uns die Sonne jeden Tag im Übermaß liefert, mit KWK mit Kleinstenergierzeugungsanlage, Nutzung von Erdwärme oder/ oder/ oder, strebe ich an, in spätestens 10 Jahren komplett autark von den Abzockern der Nation zu sein. Im Einklang mit der Natur und nicht gegen sie. Sehr wichtig! Betrifft auch die Versorgung mit Süßwasser, bei der ich befürchte, dass die "ins Haus" stehende Verknappung weltweit in den nächsten Jahrzehnten noch zu Kriegen führen wird.
 
Mir ist klar, dass eine solche Annäherung nur vielleicht für ein 1/3 der Bevölkerung direkt realisierbar wäre, aber auch die Menschen in den Städten würden zumindest eine Teilautarkie erreichen können, zusammen mit nicht konzerngebundenen Stadtwerken. Leider gibt es nicht nur in der Physik den Begriff der "trägen Masse", aber wer ein gewisses "Beharrungsvermögen" besitzt muss dann halt zahlen, bis die "Kraft des Geldes" die Haftreibung in eine Gleitreibung überführen wird.
 
Für mich ist es das erste Mal, dass ich auf einen solchen Zuru wie den Ihren reagiere, aber mir schwillt langsam der Hals wenn ich an diesen elenden Politik Sumpf denken muss.
 
Name ist der Redaktion bekannt


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