Lesermeinung

Kleine PV-Anlagen nicht schlechter stellen als Große!

30. November 2010, 12:06 Uhr | Heinz Arnold

Die Politik sollte die PV-Einspeisevergütungen so anpassen, dass die Renditeerwartungen für Großinvestoren nicht deutlich höher liegen als für Privatinvestoren mit kleineren Anlagen.

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Eine vom BSW Solar beauftragte Studie kommt zu dem Schluss, dass sich der Zubau in Deutschland auf etwa 3 GW (ca. 50 Prozent) pro Jahr reduzieren wird. Der Absatz der deutschen PV-Industrie sei aber weiterhin gesichert und werde durch die steigende internationale Nachfrage sogar steigen.

Die Systempreise werden sich weiter reduzieren, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb nach wie vor gewährleistet sei. Der augenblickliche Systempreis (fix und fertig) liege bei 2,89 €/kWp (hier wurde eine Anlagengröße von 30 kWp zugrunde gelegt). Ein massiver Personalabbau wird bei den Handwerkern erwartet. Dieser wird aber durch Mehrbeschäftigung bei den Herstellern kompensiert.

Wir bedienen in erster Linie den Markt der privaten Investoren: Besitzer von Ein- und Zwei-Familienhäusern.

Auf solchen Objekten haben wir noch keine 30 kWp unterbringen können. Dementsprechend liegt auch unser Systempreis nicht bei 2,89 €. Vielmehr liegt unser Einkaufspreis inkl. Montage ziemlich genau auf diesem Niveau. Da wir nicht an den Handwerkerleistungen verdienen und die Preise dafür eher steigen, reduziert sich unsere Marge sukzessive. Wir sehen heute schon, dass wir immer häufiger auch in unserem Marktsegment mit asiatischen Produkten konfrontiert werden. Dagegen sind wir vom Preis nicht wettbewerbsfähig.

Wir erwarten daher von den (europäischen) Herstellern, dass sie uns in eine echte wettbewerbsfähige Position bringen.

Die viel gescholtenen Gewinne derer, die in PV investieren, liegen ebenfalls nicht in dem Bereich der privaten Hausbesitzer. Hier sind heute 4-6 Prozent Rendite möglich. Große Renditen im zweistelligen Prozentbereich sind nur mit großen Anlagen realisierbar. Diese sind es wiederum auch, die hohe Anforderungen an unsere Übertragungsnetze stellen. Deren Ausbau bezahlt wieder "der kleine Mann".

Nur wenn die privaten Hausbesitzer weiterhin fleißig investieren und installieren, macht PV auch für die Volkswirtschaft einen Sinn. Ein massiver Personalabbau bei den Handwerksunternehmen kann nur so verhindert werden.

Wir erwarten daher von der Politik, dass sie die Einspeisevergütungen so anpasst, dass die Renditeerwartungen für Großinvestoren nicht deutlich besser sind als bei kleineren Anlagen.

Hartwig Mostert
Geschäftsführer Atvita GmbH

hartwig.mostert@atvita.de


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