Energieverbrauch im eigenen Haus messen

Smart-Meter-Rollout nimmt an Fahrt auf

14. September 2023, 12:10 Uhr | Kathrin Veigel
Immer mehr Menschen in Deutschland interessieren sich für Smart Meter, mit denen man den Energieverbrauch im eigenen Haushalt im Detail analysieren kann.
© Markus Scholz/dpa

Die Zahl der intelligenten Messsysteme, die die Kunden von GWAdriga in den kommenden Jahren bis 2032 ausrollen werden, liegt nach neuesten Abschätzungen bei mehr als 2,4 Millionen. Das ist dreimal so viel wie die bislang angenommenen 800.000 Systeme im Pflichtrollout.

Diesen Artikel anhören

Die obern genannten Zahlen sind das Ergebnis einer Umfrage beim diesjährigen GWAdriga-Kundenforum in Berlin zu den Folgen des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und der Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes. Die Mehrzahl der Versorgungsunternehmen gehen mindestens von einer Verdoppelung ihrer Rollout-Zahlen aus, einige aber auch von bis zu einer Verfünffachung. Die Potenziale von 1:n-Installationen werden jedoch noch zurückhaltend eingeschätzt und liegen in den aktuellen Planungen nur meist bei einem Faktor von 1,2 bis 1,5.

Herausforderungen sehen die Teilnehmer vor allem neben der Verfügbarkeit der Geräte in einer hocheffizienten Prozessautomatisierung. »Heute betreut ein Mitarbeiter im Schnitt 1.000 Smart-Meter-Gateways, künftig müssen es Zehntausende sein. Das funktioniert nur, wenn wir deutlich mehr Intelligenz in die Prozesse bringen«, fasst Dr. Michal Sobótka, Geschäftsführer der GWAdriga, ein Full-Service-Dienstleister für die Gateway-Administration und das Messdatenmanagement, eines der Ergebnisse des Kundenforums zusammen.

Die Prozessautomatisierung ist in diesem Zusammenhang auch eines der zentralen Themen. Hier sahen die Teilnehmer des GWAdriga-Forums bei Prozessen wie der Störfallbearbeitung oder der Ersatzwertbildung noch Potenziale. Moniert wurde auch ein bislang fehlender Marktprozess: So sei für die Wiederverwendung genutzter Gateways, die noch vollständig funktionsfähig sind, aktuell keine standardisierte systemübergreifende Lösung vorgesehen. Geregelt sei nur die Verschrottung, was in Sachen Nachhaltigkeit für die Teilnehmer des Kundenforums nicht akzeptabel ist.

Ebenso diskutiert wurde auch das Szenario eines Vollrollouts. Hier ist man sich einig, dass dies derzeit nicht wirtschaftlich abzubilden sei. Erst wenn sich an den Rahmenbedingungen wie der Preisobergrenze oder der Möglichkeit, stabile Wireless-M-Bus-Anbindungen mit einer hohen Zahl von 1:n Installationen zu nutzen, etwas ändere, könne ein Vollrollout auch wirtschaftlich interessant werden.

Bis dahin sollte die Rolllout-Strategie so aufgesetzt werden, dass ein Vollrollout möglich bleibt und schnell umsetzbar ist. Etwa, indem Mehrfamilienhäuser generell mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet werden, einzelne Haushalte aber nur bei Bedarf umgerüstet werden, beispielsweise nach Einbau einer PV-Anlage.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Componeers GmbH

Weitere Artikel zu Smart Home / Smart Building

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)

Weitere Artikel zu Smart City/Building/Home

Weitere Artikel zu Messgeräte