ZVEI-Diskussion auf der E-World 2016

Der Smart-Meter-Rollout der zwei Geschwindigkeiten

22. Februar 2016, 15:07 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Den Endkunden mitnehmen!

Dabei kommt den großen Versorgern zugute, dass sie schon über relativ viel Erfahrung verfügen, die sie bereits über Jahre in Pilotprojekten gesammelt haben. Dabei ist die technische Ebene wichtig, mindestens genauso wichtig ist aber auch, festzustellen, wie die Endkunden sich gegenüber der neuen Technik verhalten. Vattenfall hatte im Märkischen Viertel im Berlin ein großes Pilotprojekt mit 10.000 Haushalten durchgeführt. Hier hat sich laut Thomas Rütting herausgestellt, dass die Visualisierung der Daten für die Kunden zunächst interessant war, das Interesse dann aber mit der Zeit verflachte. »Doch über Updates konnte das Interesse neu geweckt werden und dann sahen sich die Kunden die Daten wieder regelmäßiger an.« In G3-PLC-Projekten in Berlin und Hamburg, das sich an Geschäftskunden wandte, sei die Akzeptanz gut gewesen, »es brach aber auch niemand in Jubel aus«, so Rütting. »Derzeit überlegen wir, wie wir die Interaktion mit den Endkunden, etwa über Portale, auf ein neues Niveau heben können. Wir müssen die Kunden mitnehmen!«

Das ist das Stichwort für Peter Zayer, der die Einbeziehung der Endkunden ebenfalls für äußerst wichtig hält. Allerdings sieht er gerade auf diesem Gebiet Defizite: »Wir haben es bisher nicht geschafft, den Endkunden darüber zu informieren, was auf ihn zukommt. Wenn es uns nicht gelingt, zu zeigen, dass die Digitalisierung etwas Positives ist, werden wir auf Widerstände stoßen. Das müssen wir – und hier ist neben der Energiewirtschaft auch die Bundesregierung gemeint – proaktiv angehen.«

Auch Dr. Peter Heuell ist dieser Meinung und wundert sich ein wenig, dass gerade in Deutschland das Smart Metering offensichtlich Akzeptanzprobleme hat. Nirgends sei der Datenschutz so früh eingebunden worden wie hier: » Und es funktioniert. Der Bundesdatenschutzbeauftrage sollte doch erklären, dass der Datenschutz im Smart Metering vorbildlich umgesetzt wurde!«


  1. Der Smart-Meter-Rollout der zwei Geschwindigkeiten
  2. Smart Metering – bleibt es ein Infrastrukturprojekt?
  3. Können kleinere Versorger mithalten?
  4. Den Endkunden mitnehmen!

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