Nicht alle intelligenten Messsysteme sind über LTE erreichbar, über Breitband-Powerline (BPL) schon. Zudem entfällt die Abhängigkeit von Funknetzbetreibern.
Und es lassen sich sogar Messstellen anbinden, die ursprünglich nicht mit BPL ausgestattet wurden.
Dagegen sind nicht alle intelligenten Messsysteme (iMSys) über LTE (Long Term Evolution-Mobilfunk) erreichbar.
Der ausreichende Mobilfunkempfang aber ist eine Grundvoraussetzung, um eine zuverlässige Verbindung des Smart Meter Gateways zu den Backend-Systemen herzustellen.
Deshalb testet die Voltaris-Anwendergemeinschaft Messsystem (AWG), in der rund 40 Stadtwerke-Partner beim Smart Meter Rollout zusammenarbeiten, alternative WAN-Technologien wie BPL.
So baut die Energie Südwest Netz, eine Tochter von EnergieSüdwest mit Sitz im Landau, derzeit ein Kommunikationsnetz auf Basis von BPL von Power Plus Communications (PPC) auf, um die iMSys-Messdaten sicher zu übertragen. Mittlerweile sind mehr als 50 BPL-iMSys erfolgreich im Produktivbetrieb.
»Wir sind begeistert und überzeugt von der Powerline-Technologie«, erklärt Desiree Sand, Prokuristin und Leiterin Netzbetrieb Strom von EnergieSüdwest Netz. »Volle 100 Prozent der Messsystem-Aufträge konnten wir mit intelligenten Messsystemen ausstatten – im Vergleich zu nur 50 bis 70 Prozent bei LTE. Die Verfügbarkeit der BPL-Endpunkte mit intelligenten Messsystemen liegt bei nahezu 100 Prozent.«
Dr.-Ing. Stephan Röhrenbeck, Teamleiter Produktentwicklung und Projektmanagement bei Voltaris, ergänzt: »Durch die Nachverdichtung mit intelligenten Messsystemen oder BPL-Repeatern können auch Messstellen nachträglich erreicht werden, die sich beim initialen Einbau nicht mit dem BPL-Netz verbinden konnten. Das ist sehr vorteilhaft, denn somit ist kein erneuter Zugang zur Messstelle notwendig.«
Ein weiterer Vorteil von BPL liegt darin, dass Energie-Südwest Netz die WAN-Verfügbarkeit an den Messstellen selbst beeinflussen kann und nicht vom Funknetzbetreiber wie bei LTE oder LTE450 abhängig ist.
Auch bei der BPL-Technologie sind beim Aufbau des Netzes sowie dem Einbau der iMSys verschiedene Aspekte zu beachten. Doch die Lernkurve steigt stetig an, was zu enormen Verbesserungen bei Montage und Betrieb führt.
Sowohl Freileitungen als auch Kabel sind für BPL nutzbar. Besonders gute Ergebnisse wurden bei Freileitungen erzielt. Der Netzbetreiber-Partner hat die bisher geeignetsten Gebiete im Netzgebiet identifiziert, darunter die Fußgängerzone mit hohen LV-Verbräuchen in Gewerbeunternehmen, Industriegebiete sowie Neubaugebiete mit hoher Durchdringung von PV, Ladeeinrichtungen und Wärmepumpen.
Als Mitglied der AWG profitieren die Stadtwerke und Netzbetreiber vom stetigen Austausch und von praxisnahen Anwendungshilfen wie Video-Tutorials und Prozess-Handbüchern. In den regelmäßigen »Expertenrunden Metering« geht es nicht nur um regulatorische Vorgaben, Systeme und Prozesse – externe Referenten aus namhaften Consulting-Unternehmen geben auch wertvolle Impulse von außen.
Voltaris begleitet die Kunden während des gesamten Smart Meter Rollouts und treibt neue technische Entwicklungen voran: Ein Pilotprojekt zur Anbindung von iMSys über das 450-MHz-Funknetz ist bereits angelaufen. Die 450-MHz-Frequenzen verfügen über eine hohe Reichweite und eine gute Gebäudedurchdringung, die Smart Meter Gateways sollen daher auch in Kellerräumen gut erreichbar sein.
Das Breitband-Powerline (BPL)-System von PPC macht das Stromnetz zur effektiven und sicheren Kommunikationsplattform für digitale Anwendungen im Verteilnetz.
Power Plus Communications AG