Etwas verändert hat sich in den letzten Jahren die regionale Umsatzverteilung der inpotron Schaltnetzteile. Beschränkte sich noch vor wenigen Jahren die Geschäftstätigkeit fast ausschließlich auf die DACH-Region, so liegt der Umsatzanteil der DACH-Region heute nur noch bei etwa 85 Prozent. »Das hat sich so entwickelt, ohne dass wir das aktiv vorangetrieben hätten«, stellt Püthe fest. Ein Paradebeispiel dafür ist der Fall eines namhaften Elektronikunternehmens in Taiwan, das vor einigen Jahren einen Embedded-Spezialisten in Bayern übernahm. Als plötzlich kontinuierlich die Aufträge aus Taiwan stiegen, ging Püthe der Sache nach. Ergebnis: Von der Qualität und den Kostenvorteilen der kundenspezifischen Netzteile beim übernommenen Unternehmen überzeugt, stellte das taiwanische Unternehmen schrittweise bei den eigenen Produkten in puncto Stromversorgungen auf die Produkte aus Hilzingen um.
Fest mit der dynamischen Entwicklung des Unternehmens in den letzten zwei Jahrzehnten verbunden sind die Bauaktivitäten. Bereits 2004 war eine Produktionserweiterung um 100 Prozent notwendig. Im Jahr 2008 folgte dann bereits der Umzug ins heutige Firmengebäude an der Hebelsteinstraße, 2013 dann die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums und die Verdoppelung der Nutzfläche auf 6000 m2. Mit Investitionen von 7 bis 8 Millionen Euro will Püthe bis 2020/21 den nächsten Erweiterungsschritt tun. In Summe sollen noch einmal 5000 m2 hinzukommen. »Unser Ziel ist es dabei, Teile der Produktion und des Technologiezentrums, die heute etwas zerklüftet untergebracht sind, wieder zentraler zusammenzufassen«, konkretisiert Püthe die Zukunftspläne. Bei deren Umsetzung dürfte auf ihn noch eine besondere Herausforderung zukommen – das Neubaukonzept sieht ein fünftes Stockwerk vor. »Da werde ich mich wohl intensiv mit dem Gemeinderat auseinandersetzen müssen«, ahnt der erfolgreiche Unternehmen schon.
Kontinuierliche zweistellige Zuwachsraten über 20 Jahre,…
...weckt das keine Begehrlichkeiten? »Ja, aber mit durchaus unterschiedlicher Diktion«, antwortet Püthe. So werden ihm immer häufiger Unternehmen zum Kauf angeboten, gleichzeitig häufen sich die Anfragen großer, börsennotierter Unternehmen, ob er denn nicht gerne verkaufen würde. Verkaufen, das stellt er unmissverständlich fest, will er nicht. Seit Dezember 2012 wird er in der Geschäftsführung von Torsten Keinath und Uwe Auer unterstützt; »beide führe ich Schritt für Schritt in neue Verantwortungsbereiche hinein«. Er selbst kann sich vorstellen, noch 10, 15 Jahre aktiv die Unternehmensentwicklung voranzutreiben; danach wird sein branchenerfahrenes Führungsteam die Geschicke des sich weiter in Familienbesitz befindlichen Unternehmens leiten.
Unter dem ihm zum Kauf angebotenen Unternehmen befinden sich auch Stromversorgungshersteller, doch daran hat Püthe kein Interesse: »Ein solcher Kauf hätte nur das Entstehen einer künstlichen Wettbewerbssituation zur Folge«. Als er jedoch vor vier Jahren von einem Nachfolgeproblem bei dem hochspezialisierten Maschinenbauer Zorn in Stockach hörte, griff er zu. Offenbar ein Glücksgriff. Lag der Umsatz im Jahr 2014 noch bei 2 Millionen Euro, wird er 2017 wohl 6 Millionen ausmachen. »Aktuell müssen wir zusehen, dass wir die Mitarbeiter dort nicht mit Aufträgen regelrecht überfahren«, stellt Pühte fest. Auf die nach wie vor kontinuierlich steigende Auftragslage bei inpotron Schaltnetzteile hat das Führungstrio in Hilzingen inzwischen auch reagiert: Ab sofort wird im Zweischicht-Betrieb produziert.