Grundsätzlich begrüßt das VDE|FNN das Gesetz. Positiv sieht das Forum den umfassenden Ansatz, da so ein intelligentes Messsystem entsteht, dass weit mehr kann, als nur den Strombedarf digital zu messen. Das neue Messsystem kann ein wesentlicher Stützpfeiler bei der Bewältigung der Herausforderungen durch die Energiewende werden. Letztere dient vor allem der besseren Handhabung der fluktuierenden Einspeisung der erneuerbaren Energien.
Kritisch sieht das VDE|FNN vor allem die neu aufgenommene Regelung, die besagt, dass die vergangenen Verbrauchs- und Einspeisewerte in modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen jeweils 24 statt 12 Monate gespeichert werden müssen. Die Neuregelung erfordert eine Überarbeitung der FNN-Lastenhefte für den Basiszähler sowie eine entsprechende Anpassung der Geräte durch die Hersteller. Dies führt zu weiteren Verzögerungen, denen nur ein geringer zusätzlicher Nutzen gegenüber steht.
Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb sieht einem flächigen Rollout von Smart Metern nach FNN-Spezifikationen zum Januar 2017 gelassen gegenüber, doch zweifelt der VDE|FNN noch daran, dass genügend Smart-Meter-Gateways bis zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehen werden. Laut Gesetz startet der Rollout erst, wenn Geräte von mindestens drei unabhängigen Herstellern beim Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik zertifiziert sind. Im Moment sind Geräte von acht Herstellern in der Zertifizierungsphase.
Das Gesetz tritt nach Unterschrift durch den Bundespräsidenten und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Der verpflichtende Rollout beginnt ab 1. Januar 2017.