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Ein Startup uf dem Weg zum 100-Millionen-Euro-Unternehmen

4. Juli 2016, 14:48 Uhr | Engelbert Hopf
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Ausblick und Umsatzentwicklung

Auf welches elektrochemische System setzen Sie?

Wir haben uns für Lithiumeisenphosphat entschieden, weil es für diese Anwendung das am besten geeignete System ist. Nachdem wir in der Vergangenheit auch andere Lieferanten hatten, beziehen wir inzwischen unsere Batterien ausschließlich von Sony. Sie sind langlebig, einfach zu handhaben und sicher. Und sie bieten auch nach 10.000 Zyklen noch 70 Prozent ihrer Nominalkapazität.

Sie haben Anfang dieses Jahres Ihre zehntausendste sonnenBatterie verkauft. Bis wann ist mit einer Verdoppelung dieser Zahl zu rechnen?

Wenn unsere Pläne aufgehen, dann noch in diesem Jahr! Wir befinden uns jetzt in der Hockeystick-Phase. Die Verkäufe auf dem deutschen Markt, der bisher rund 95 Prozent unseres Umsatzes ausmacht, steigen weiter. Mit dem vor kurzem erfolgten Markteintritt in den USA, sowie den eben stattfindenden Markteintritten in Italien, Großbritannien und Australien sind wir nun in fünf Kernmärkten mit unserer Lösung vertreten. Derzeit deutet einiges darauf hin, dass der Umsatzbeitrag des US-Marktes sogar noch höher ausfallen könnte. Unsere Produktion für den US-Markt in San José war von Beginn an ausgelastet und wird nun schrittweise weiter erhöht.

Wie erklären Sie sich den hohen Zuspruch für Ihr System in den USA?

Stromspeicher sind dort durch die Aktivitäten von Elon Musk ein heißes Thema. Wir betreten diesen Markt zu einem frühen Zeitpunkt und haben so beste Chancen, um uns eine Ausgangsposition zu verschaffen, die es uns erlaubt, langfristig zu den führenden Anbietern in den USA zu gehören. Unser Pluspunkt ist sicher auch, dass wir ein anschlussfertiges Speicher-Komplett-System anbieten können, das sich von anderen Lösungen durch seine intelligenten Funktionen und seinen hohen Integrationsgrad unterscheidet. Neben den Batteriemodulen sind auch der Wechselrichter, die Steuerung und die Messtechnik in einem Gehäuse untergebracht. Für den Installateur bedeutet das ein einfaches Handling, und dem Anwender bieten sich zahlreiche Smart-Home-Funktionen wie der Zugriff per PC oder Smartphone.

Sie haben das Unternehmen 2011 zusammen mit Torsten Stiefenhofer gegründet. In diesem Zeitraum erfolgte nun mit „sonnen“ bereits die dritte Namensänderung. Warum?

Als wir gestartet sind, hieß das Unternehmen „ProSol“, weil das unserer Meinung nach die Zielrichtung klar zum Ausdruck brachte. Mit „Sonnenbatterie“ haben wir dann einen sehr verständlichen Namen für das gefunden, was wir getan haben: PV-Strom speichern. Mit unserem neuen Logo, das einer Sonnenkorona nachempfunden ist, nähern wir uns teilweise wieder der Anfangsidee an. Gleichzeitig schaffen wir mit „sonnen“ einen Überbegriff für das Unternehmen, unter dem sich dann die einzelnen Aktivitäten wie sonnenBatterie und sonnenCommunity gliedern. In Zukunft können noch weitere Geschäftsfelder hinzukommen.

Wie hoch war Ihr Umsatz im letzten Jahr, und mit welcher Umsatzentwicklung rechnen Sie für 2016?

Wir konnten unseren Umsatz 2015 wieder deutlich steigern und wollen ihn in diesem Jahr mehr als verdoppeln. Unsere Präsenz in den USA, Großbritannien, Italien und Australien dürfte sich dann noch deutlicher in der Umsatzentwicklung widerspiegeln. Zudem werden wir beispielsweise das sonnenCommunity-Konzept im nächsten Jahr auch auf Italien und Großbritannien ausdehnen.
Ich gehe davon aus, dass wir 2017, spätestens 2018 den Break-Even erreichen.

Ein möglicher nächster Schritt wäre sicherlich ein IPO?

Ja, aber ein solcher Schritt muss strukturell gut vorbereitet werden. Geichzeitig muss die Situation an den Börsen für einen solchen Schritt günstig sein. Wir bereiten uns darauf vor, indem wir jetzt bereits den dritten Jahresabschluss in Folge nach IFRS bilanzieren.

Sie haben sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Bisher war das organisches Wachstum. Denken Sie für die Zukunft auch über Akquisitionen nach?

Wir wären heute schon in der Lage, in eine Akquisition zu investieren. Vorstellbar wäre, dass wir mit dem Eintritt in die Welt der Stromversorger uns irgendwann Know-how im Bereich des Energie- und Finanzkreismanagements zukaufen. Ich denke, das wird vor allem davon abhängen, ob wir unser hohes Wachstumstempo auch in den neuen Märkten beibehalten können, in die wir jetzt eingetreten sind.


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