Die Einschätzung der Bedeutung von Energieeffizienz in den knapp 500 befragten Unternehmen bleibt stabil. Auf den halben Wert im Vergleich zur letzten Erhebung sank der Investitionsindex, also der Anteil von Energieeffizienz-Maßnahmen an den gesamten Investitionen, die Unternehmen im kommenden Jahr tätigen wollen. Am stärksten zeigt die Kurve nach unten, die die erwartete Steigerung der Energieproduktivität beschreibt: Innerhalb eines halben Jahres sank dieser Wert von 1,74 auf 0,2 ab.
»Obwohl Unternehmen die Bedeutung der Energieeffizienz konstant hoch einschätzen, setzen sie deutlich weniger Energieeffizienz-Maßnahmen um. Der Grund könnte sein, dass einfache Maßnahmen häufig bereits umgesetzt sind und für die schnelle Umsetzung komplexerer Maßnahmen die Ressourcen fehlen. Die aktuelle Hochkonjunktur sowie die politische Unsicherheit im Wahljahr haben diese Effekte noch verstärkt«, so Prof. Alexander Sauer.
Über 1000 Unternehmen aus 27 Branchen beantworteten auch die halbjährlich wechselnden Sonderfragen des EEI. Knapp die Hälfte, also 500, wünschen sich von der Regierung mehr Anstrengungen in Sachen Energieeffizienz.
In der Beleuchtung lässt sich am meisten sparen
Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen – je größer die Unternehmen, desto höher der Anteil – erfasst seine Energieverbräuche systematisch, bei den Großunternehmen ist es fast die Hälfte. 45 % der Unternehmen, die Energiedaten speichern, tun dies zur Identifizierung von Energieeffizienz-Potenzialen und entsprechenden Maßnahmen. Die bei der Beleuchtung ergriffenen Maßnahmen haben dabei am häufigsten zu den größten relativen Einsparungen geführt.
Drei Viertel aller befragten Unternehmen verfolgen einen systematischen Ansatz zur Energieeffizienz-Verbesserung, ein Drittel dieser Gruppe nutzt dabei ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001. Nur rund 40 % der kleineren Unternehmen verfolgen einen systematischen Ansatz. Bereits 9 % der befragten Unternehmen geben inzwischen an einem Energieeffizienz-Netzwerk anzugehören.