Paradigmenwechsel in der LED-Branche

Darf's ein bisschen mehr sein?

9. Dezember 2010, 11:18 Uhr | Willem Ongena
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Durchaus üblich: Zukauf von LED-Chips

Ein Beispiel eines Herstellers, der bislang die meisten der von ihm verbauten Hinterleuchtungschips zukauft, ist Sharp. Und auch der Automotive-Spezialist Vishay  macht - im Gegensatz zu etlichen anderen LED-Lieferanten - kein Geheimnis daraus, dass er die LED-Chips zukauft. »Der Chip steht nicht im Mittelpunkt, sondern die Lösungen und die Kompetenz sind entscheidend«, versichert Norbert Pieper, Vice President Sales Business Development bei Vishay. »In Branchen wie Automotive bringt es wenig bis gar nichts, wenn man nur mit einem tollen neuen Chip auftaucht. Die Kfz-Industrie will Gesamt-Kompetenz!«

Auch andere LED-Hersteller stellen sich auf den Paradigmenwechsel ein. So entwickelt und produziert der taiwanische Hersteller Edison Opto nicht nur gehäuste LEDs, sondern auch Lighting-Produkte oder Halbfabrikate. Die immer effizienter werdenden LED-Chips bezieht er dabei vor allem vom Chiphersteller Epistar, was ihm auch 2011 eine kontinuierliche Steigerung des Lichtstroms ermöglichen dürfte.

Und Edison hat sich Partnerschaften gesichert, die es ihm auch erlauben, seinen Distributionskanal mit hochwertigen LED-Treibern zu versorgen. Davon profitiert zum Beispiel der deutsche Edison-Distributor Simos Elektronik, der ebenfalls längst erkannt hat, dass es nicht reicht, LED-Komponenten anzubieten. »Es ist nicht nur sinnvoll, sondern überlebensnotwendig, den Kunden aus der Lichttechnikbranche Unterstützung auf Systemebene zu geben. Um erfolgreich agieren zu können, muss ein LED-Distributor nicht nur die Lösung des Kunden begreifen und mitgestalten, sondern auch dessen Geschäft verstehen«, sagt Michael Leventis, der bei Simos für das Geschäftssegment LED verantwortlich zeichnet.

Wie wichtig es für einen LED-Distributor ist, sich den System- und Lösungsgedanken zu verinnerlichen, zeigt auch der Distributor Rutronik, der erst vor wenigen Wochen in seinem Hauptquartier in Ispringen einen eigenen Bereich Lighting Solutions gründete. So bietet Rutronik nicht nur Komponenten und Applikationsunterstützung, sondern jetzt auch komplette LED-Konzepte inklusive Auslegung, Dimensionierung und Lichtprogrammen bis hin zur Unterstützung bei Verordnungen und der Bauüberwachung. Kommunen und öffentliche Einrichtungen, Ingenieur- und Planungsbüros sowie andere Unternehmen finden bei Rutronik kompetente Ansprechpartner unter anderem für Licht- und Auslagenplanung, Architektur und Verordnungen. Lichttechnische Lösungen mit LED sind indes nichts Neues bei Rutronik. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren sehr erfolgreich als Osram-Distributor tätig und war auch maßgeblich an der Entwicklung eines Straßenleuchtenprojektes in Remchingen beteiligt. Interessant ist auch, dass Rutronik mittelfristig eine enge Zusammenarbeit des neuen Bereichs mit der Rutronik-Tocher Rusol plant. Diese ist Distributor für Photovoltaik-Lösungen. Die Zusammenarbeit macht Sinn: Beide adressieren einen ähnlichen Kundenkreis und fokussieren ihre Ressourcen auf das Thema Energieeffizienz: Rusol auf die Erzeugungsseite, der Bereich Lighting Solutions auf die Verbrauchsseite.

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