Der chinesische Hersteller Hikmicro macht sich daran, den dicht besetzten Markt für Wärmebildkameras zu erobern. Den Namen sollte man sich merken, steht doch jede Menge Thermografie-Know-how des Mutterkonzerns Hikvision dahinter. Steffen Neudert von Hikmicro über die Strategien und Ziele.
Markt&Technik: Hikmicro will sich auf dem deutschen und europäischen Wärmebildkamera-Markt etablieren. Doch noch ist das Unternehmen nicht unbedingt jedem bekannt. Daher: Bitte stellen Sie es kurz vor.
Steffen Neudert, Business Development Manager Thermography für die DACH-Region von Hikmicro: Hikmicro wurde 2016 als Tochterunternehmen von Hikvision – das ist der weltweite Marktführer im Bereich Security-Kameras mit über 40.000 Mitarbeitern – gegründet und ist ausschließlich auf die Entwicklung und Fertigung von Thermografieprodukten jeglicher Art spezialisiert. Das umfasst handgehaltene Wärmebildkameras, Outdoor-Kameras, IR-Automationskameras sowie eigene Cores und Detektoren, die auch an andere Hersteller weiterverkauft werden. Mittlerweile sind wir bei Hikmicro fast 700 Mitarbeiter weltweit, und es werden immer noch weitere Mitarbeiter in den verschiedenen Regionen gesucht.
Wie hat sich das Produktportfolio seither entwickelt?
Durch den Einsatz der Wärmebildtechnik in der Sicherheitsbranche hat unser Mutterkonzern Hikvision bereits früh erkannt, dass die Einsatzmöglichkeiten von Wärmebildkameras fast unbegrenzt sind, sodass Hikmicro bereits 2017 seine erste eigene Infrarotkamera auf den Markt brachte. Dass wir als Hersteller Beständigkeit und Innovation ausstrahlen wollen, zeigt unsere seit Frühjahr dieses Jahres erneuerte und deutlich erweiterte Produktpalette vom Entry Level bis hin zum Profibereich. Weitere Kameras sind für Ende des Jahres und auch im nächsten Jahr geplant, sodass wir schon bald die komplette Kamerapalette vom Einstieg bis hin zum Premiumbereich anbieten können. Service und die RMA-Abwicklung finden momentan noch in unserer Europazentrale von Hikvision/Hikmicro in Amsterdam statt, aber parallel werden gerade in verschiedenen Ländern lokale Service Units aufgebaut.
Welche Bedeutung hat der deutsche Markt für einen chinesischen Anbieter?
Der deutsche Markt spielt weltweit immer eine große Rolle, wenn es um innovative Produkte geht. Wenn man hier erfolgreich ist, wird man sich überall auf der Welt durchsetzen können. Der gute Start gibt uns bisher recht.
Der Markt für Wärmebildtechnik ist zwar groß, vor allem in Deutschland aber bereits dicht besetzt – Anbieter wie Flir, Fluke und Testo teilen sich Großteile des Marktes. Wie wollen Sie hier Fuß fassen?
Es ist sicher eine Herausforderung. Aber wenn man die richtigen Produkte hat, mit zuverlässigen, gut vernetzten Partnern zusammenarbeitet, weiter in diese Art von Messtechnik investiert und deren technische Entwicklung voranbringt, sollte der Erfolg nicht ausbleiben. Davon sind wir überzeugt.