Dialyse-Technik

Blut waschen ohne Risiko

31. Januar 2023, 15:59 Uhr | Von Luca Raguzzi, Emerson
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Anwendung in der Peritonealdialyse

Bei der Peritonealdialyse wird das Blut innerhalb des Körpers gereinigt, wobei die Auskleidung der Bauchhöhle sowohl als Filtrationsmechanismus als auch als Behälter für die Dialyseflüssigkeit dient. Das Verfahren kann zu Hause durchgeführt werden – manchmal sogar, während der Patient schläft. Die neuesten Geräte für die ambulante Peritonealdialyse (APD) sind dementsprechend klein, leicht, verbrauchen wenig Strom und sind leise. Die Flüssigkeitskomponenten in diesen Geräten unterliegen jedoch den gleichen Anforderungen an Biokompatibilität und Isolierung wie Hämodialysegeräte, da die transportierten Flüssigkeiten in direktem Kontakt mit dem menschlichen Körper stehen.

Um die Herstellung von APD-Geräten zu vereinfachen und gleichzeitig die aktuellen MDR- und FDA-Anforderungen zu erfüllen, bieten Hersteller wie Emerson den Geräteherstellern häufig modulare, mehrventilige Sammelanschlüsse oder Baugruppen an. Ähnlich wie bei den bereits erwähnten Systemen können die Sammelanschlüsse oder Baugruppen auf einer kompakten Platine aufgebaut sein, die ventilseitig montierte pneumatische Anschlüsse, Datenverbindungen und mehrpolige elektrische Anschlüsse enthält (Bild 2).

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Bild 2. Diese modulare Ventilbaugruppe für eine Hämodialysemaschine ist mit mehreren Universalventilen der ASCO-Serie 188 ausgestattet. Als Basis dient eine Platine, komplett einbaubereit mit sämtlichen Elektro- und Kommunikationsanschlüssen.
© Emerson

Für einen Referenzhersteller bot eine PCB-basierte modulare Baugruppe zur Aufnahme von 21 modifizierten 10-mm-Miniatur-Allzweckventilen von APD-Maschinen gleich zwei entscheidende Vorteile. Zunächst einmal ist die pneumatisch betätigte Baugruppe gewichtssparend und einfach zu installieren und passt dabei ideal in den begrenzten Bauraum eines APD-Tischgeräts. Zugleich funktioniert der Sammelanschluss zuverlässig für die Patienten, indem er den Zufluss und den Abfluss von Dialysat in der Bauchhöhle präzise steuert und die für einen optimalen Dialyseprozess erforderlichen Flüssigkeitsmengen und Drücke aufrechterhält.

Die Zukunft der Dialyse

In jahrzehntelanger Arbeit haben Mediziner, Hersteller von Dialysegeräten und Ausrüstungslieferanten unter den strengen Auflagen der Aufsichtsbehörden zusammengearbeitet, um modernere, sicherere und wirksamere Dialysebehandlungen zu entwickeln und anzubieten – und zwar nicht nur für Kliniken, sondern auch für die häusliche Therapie. Der Bedarf und die Bedeutung der Dialysetechnik wird demografisch bestimmt weiter zunehmen, sodass in den kommenden Jahren neue Therapien und technische Herausforderungen entstehen werden. Hersteller von Dialysegeräten können die vielfältigen Anforderungen an Ventile und Fluidsteuerungen auslagern und auf externe Lieferanten zugreifen, die ihnen helfen sowohl technisch als auch regulatorisch immer up-to-date zu sein. (uh)

 

Fortlaufende Produktoptimierung bei Emerson

Für das Team aus dem Bereich Analytical & Medical bei Emerson dauert der Prozess der Herstellung besserer Dialyseventile und der Sicherstellung ihrer kontinuierlichen Regelkonformität stetig an. Neben den technischen, qualitativen und gesetzlichen Anforderungen müssen diese Ventile auch die Anforderungen der Kunden erfüllen, darunter etwa Leistung, Konfiguration, Durchflussrate, Zuverlässigkeit und einfache
Installation. Ein Beispiel dafür sind die Miniatur-Magnetventile der ASCO-Serie 283/383, die mit ihren Ventilkörpern und Flüssigkeitswegen aus Polyetherimid (PEI) die Anforderungen an Haltbarkeit und Biokompatibilität ideal erfüllen.

Ein Dialysegerätehersteller äußerte jedoch den Wunsch, das Ventil so zu modifizieren, dass die Durchflussraten bei den erforderlichen Drücken (3 bis 4 bar) erhöht werden. Dadurch sollte eine spezielle Spule mit fliegenden Anschlüssen geliefert werden, die einen Fertigungsschritt überflüssig machen und die Kosten für die Produktmontage senken würde.

Ein weiterer Kunde suchte eine Lösung mit hohem Durchfluss und geringer Leckage, die als Teil eines Hämodialysegerätes »Plug-and-play«-Eigenschaften aufweisen sollte. Rein technisch sollte ein Sammelanschluss in Kombination mit individuellen Schlauchverbindungen mit einer Reihe von Ventilen, wie z. B. den Universalventilen der ASCO-Serie 188, auf einer Platine montiert und zu einer einzigen Baugruppe verbunden werden. Da die Liste der gesetzlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen immer länger wird, lernte das Emerson-Team aus diesem Einzelfall und kann die Anforderungen heute standardmäßig bei anderen Dialyseprodukten erfüllen, z. B. in den Quetschventilen der ASCO-Serie 284/384 und den Universalventilen der Serie RB.

www.emerson.com

 


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