Kliniken und größere Praxen benötigen ihre medizinischen Geräten an mehreren Orten, daher sitzen Ultraschall & Co. meist auf mobilen Gerätewagen. Doch ein Ortswechsel mit Trennen der Stromzufuhr führt zu Verzögerungen beziehungsweise manchmal sogar zu ungewolltem Datenverlust. Eine flexible, mobile Stromversorgung mit verschiedenen Akkutypen macht den kontinuierlichen Betrieb der Geräte auch im mobilen Einsatz möglich.
Ob Ultraschallgerät, EKG oder PC mit Patientendaten - selbst Medizintechnik muss heute mobil sein. Vor allem Kliniken und größere Praxen benötigen bestimmte Geräte in verschiedenen Bereichen. Herunterfahren, ausstecken und neu booten kostet jedoch Zeit, zudem können dabei Daten verloren gehen. Zwar gibt es auch netzunabhängige Stromversorgungsanlagen für medizinische Gerätewagen, diese sind aber meist sehr rudimentär und nur auf bestimmte Geräte zugeschnitten.
Als Spezialist für Stromqualität bringt Powervar jetzt eine standardisierte Plattform zur mobilen Energieversorgung auf den Markt, die sich auf die jeweilige Anwendung abstimmen lässt.
Dazu lässt sich der »Mobile Power Manager« (MPM, Bild 1) mit unterschiedlichen Akku-Typen ausstatten und dokumentiert genau deren Ladungsstand und die verbleibende Lebensdauer - selbst für eine ganze Flotte von Wagen. Unvermutete Ausfälle und lange Wartungs- oder Ladezeiten lassen sich so vermeiden. Basis des MPM ist ein Standardgehäuse mit separatem Akku-Behälter, das in alle gängigen Gerätewagen passt.
Durch die Separierung des Akkus lässt sich die Batterietechnik austauschen, ohne das Gerät umbauen zu müssen. So lassen sich auch individuelle Ausführungen innerhalb kurzer Zeit herstellen und liefern. Je nach Anforderungen kann die Anlage mit den bewährten Blei-Gel-Akkus, Nickel-Metallhydrid-Zellen oder hochmodernen Lithium-Eisenphosphat-Packs ausgestattet werden.
Letztere zeichnen sich durch eine sehr hohe Energiedichte aus und ermöglichen ein schnelles Aufladen, wodurch der Wagen nicht lange außer Dienst ist. Für Einsatzbereiche, in denen das Aufladen über Nacht erfolgen kann, reichen hingegen auch die schwächeren Blei-Gel-Akkus.
Welcher Stromspeichertyp eingesetzt ist, erkennt die Anlage automatisch und lädt die entsprechenden Parameter wie Ladungsmodalitäten und erwartete Lebensdauer in das Management-System. Anhand eines integrierten Zählers für Ladezyklen lässt sich so berechnen, wann ein Akkuwechsel nötig wird. Die aktuellen Zustandsdaten des MPM werden auf drei verschiedenen Ebenen ausgewertet und angezeigt: Ist ein Computer auf Windows-, Linux- oder Mac-OS-Basis angeschlossen, lässt sich dort in der Taskleiste eine einfache grafische Übersicht zur Ladungshöhe und Alterung der Batterie aufrufen (Bild 2).
Um Ausfälle oder Schäden am Akku zu verhindern, erscheint hier bei niedrigem Leistungslevel oder bei Überlastung zudem eine Warnung. Für Geräte ohne die genannten Betriebssysteme steht stattdessen ein LED- oder ein LCD-Display für den Anschluss an den MPM bereit, das eine ähnliche Darstellung liefert (Bild 3). Der Benutzer ist so jederzeit über den Status der Anlage informiert und kann beispielsweise seine Daten rechtzeitig sichern, bevor sich der PC wegen zu geringer Restkapazität abschaltet.
Eine wesentlich detailliertere Auflistung aller Ereignisse, Alarme und Verbrauchsdaten bietet die »TechView«-Zusammenfassung, die via LAN oder Datenkabel abrufbar ist. Mithilfe dieses Tools haben die Techniker Zugriff auf alle relevanten Informationen zu einem Wagen. Auch lassen sich in dieser Anzeige die spezifischen Konfigurationen manuell ändern, etwa die Batterieladungsgrenze, ab der eine Warnung ausgegeben werden soll.
Für eine größere Anzahl an Gerätewagen mit MPMs wurde eine »FleetView«-Applikation entwickelt, die per LAN oder Datenkabel alle Systeme mit ihrem aktuellen Zustand, ihrer Historie und den zu erwartenden Entwicklungen erfasst. Selbst Karten der Klinik lassen sich einpflegen, um die Standorte der Gerätewagen anzuzeigen. Die umfangreiche Informationserhebung und -kontrolle erlaubt darüber hinaus eine vorausschauende Planung der Wartungsintervalle etwa für die Akku-Packs oder die Luftfilter.
So lässt sich die Ausfallzeit reduzieren, in der ein medizinischer Gerätewagen gar nicht oder nur stationär ans Stromnetz angeschlossen genutzt werden kann, und die Verfügbarkeit der medizinischen Geräte insgesamt steigt. Bei Abweichungen vom normalen Betrieb kann das System sogar die zuständige Stelle automatisch per Mail benachrichtigen.
Je nach Nutzung und verwendetem Akku hat der MPM eine Laufzeit von acht bis zwölf Stunden und liefert dabei eine gleichmäßige Wechselspannung von 230 V/50 Hz sowie konfigurierbare Gleichspan-nungen, etwa zur direkten Versorgung von angeschlossenen Monitoren oder Druckern. Derzeit gibt es zwei Modelle des mobilen Strommanagers mit 150 VA beziehungsweise 250 VA Leistung, größere Kapazitäten sind aber bereits in Planung. Unabhängig von der genutzten Variante ist die Geräuschentwicklung mit 40 dB(A) in einem Meter Abstand sehr niedrig. Die Systeme erfüllen alle aktuellen Normen und sind sowohl nach EN 60601-1 als auch nach UL 60601-1 zertifiziert.
Über die Autorin:
Christine Gassel ist freie Redakteurin in München.