Tastschalter für Wearables müssen auch unter erschwerten Umweltbedingungen über viele Jahre hinweg sicher arbeiten. Dazu muss der Schutz vor ungewolltem Eindringen von Wasser, Dämpfen, Feuchtigkeit, Staub und anderen Kondominaten gewährleistet sein. Das hat weniger mit der Wasserundurchlässigkeit des Gerätes zu tun, hier spielt die Produktverbauung eine weitaus größere Rolle, als vielmehr damit, dass die Schalter auch lange unter den gleichen Bedingungen einsetzbar sein und keine Verschleißerscheinungen frühzeitig davon tragen sollen.
Solche Anforderungen werden unter anderem durch die Schutzart IP 67 für das Gehäuse von Tastern spezifiziert. Üblicherweise wird dazu eine adhäsiv befestigte Silikon-Membran verwendet. Silikon altert aber relativ schnell und verliert im Laufe der Zeit auch an Elastizität. Panasonic benutzt für die Produktion seiner IP-67-konformen Schalter ein patentiertes Laserschweiß-Verfahren (Bild 2), bei dem der Taster mit einem dünnen Film aus Nylon (Polyamid) versiegelt wird, der über dem Aktor angebracht ist. Damit bleibt die Schalterhaptik bewahrt; gleichzeitig ist dieser auch vor Verschleißerscheinungen geschützt.
Gerade bei Fitness-Wearables empfiehlt es sich auf eine nach IP 67 verifizierte Variante zu setzen, da gerade bei Einsätzen an Händen, Füßen und Kopf das Gerät den Körperzonen ausgesetzt ist, die den meisten Schweiß produzieren. »Dabei stellt nicht so sehr das Wasser als vielmehr das Salz im Schweiß die größte Gefahr für den wartungsfreien Gebrauch dar«, erklärt Ewing. Bei einem Bluetooth-Headset, das beim Sport getragen wird, besteht zum Beispiel folgendes Problem: Hier läuft der Schweiß entlang des Kabels direkt in die Vorrichtung, die sowohl zur Lautstärkenregelung als auch als Mikrophon dient. Ist hier kein Wasserschutz nach IP 67gewährleistet, dann dringt Schweiß in den Schalter ein. »Was nach Gebrauch übrig bleibt, ist das Salz aus dem Schweiß, das den Schalter verklemmen und zerstören kann.«
Löst der Touchscreen den Taster ab?
Zu Recht werden Touchscreens als einer der interaktivsten und intuitivsten Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine angesehen, was auch den Erfolg von Smartphones und Tablets erklärt. Bei der Auswahl einer Benutzeroberfläche für Wearables aber muss die richtige Auswahl durch Funktionalität und Energieverbrauch bestimmt werden. Touchscreens machen erst dann wirklich Sinn, wenn das Gerät auf die Interaktion mit dem Benutzer ausgerichtet ist, statt rein auf Sensordaten.
»Touchscreens werden kleiner, bieten letztendlich die gleiche Funktionalität wie Taster und werden auch sicherlich ihre Marktdominanz weiter ausbauen«, ist sich Ewing sicher. Was seiner Meinung nach aber nicht passieren wird, ist eine komplette Verdrängung. Eine große Hürde für ihre Verwendung als Interface bleibt, dass sie viel Energie verbrauchen und damit die Akkulaufzeit des tragbaren Geräts erheblich einschränken. »Mit jedem zum Vorteil des Touchscreens eliminierten Taster sinkt auch gleichzeitig die Lebensdauer der Batterie.« Hinzu kommt, dass es derzeit keine Touch-Lösung gibt, um das Gerät komplett auszuschalten – zumindest der On/Off Button wird uns also auf alle Fälle erhalten bleiben.