Was müssen Unternehmen tun?
Grundsätzlich sollten Unternehmen darauf achten, dass sie ihre Arbeitnehmer nicht digital überlasten und ihnen ausreichend Raum und Zeit geben, ihre Aufgaben zu erledigen. Dabei kann es helfen, E-Mails im Büro z. B. nur zu festgelegten Zeiten zu bearbeiten.
Unternehmen sollten den Mitarbeitern Seminare zum Selbstmanagement anbieten, da der Online-Kontakt ja privat nicht endet. Hier müssen Mitarbeiter in die Selbstverantwortung genommen werden und Strategien erlernen, um auch Online-freie Zeiten auszuhalten, zu genießen und zu regenerieren. Das Gehirn kann nicht ständig stand-by sein und muss sich auch erholen. Ansonsten kommt es zu Leistungsabfall und Erschöpfung.
Auch diese Tipps helfen, das Suchtpotenzial zu senken: Vorgesetzte sollten in der Urlaubszeit keine E-Mails an die Mitarbeiter weiterleiten. Mitarbeiter sollten ihre dienstlichen mobilen Endgeräte nicht mit in den Urlaub nehmen und, wenn möglich, private und dienstliche Handys voneinander trennen. Zudem gibt es bei vielen Geräten eine automatische Abschaltfunktion, die man so einstellen kann, dass sich das Handy z.B. zu einer bestimmten Zeit an- und abschaltet. Hinzu kommt, dass auch ein gesunder Führungsstil bei den Vorgesetzen an Bedeutung gewinnt. Es ist wichtig, das Bewusstsein für den eigenen Umgang mit der ständigen Erreichbarkeit zu reflektieren. Führungskräfte prägen mit ihrem Verhalten die Unternehmenskultur. Nutzen sie selbst Zeiten der Nichterreichbarkeit und praktizieren einen gesundheitsorientierten Lebensstil, hat dies eine starke Vorbildfunktion für die Mitarbeiter.
Für Unternehmen ist es wichtig, Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und negativen Auswirkungen der digitalen Transformation vorzubeugen. Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bietet die Möglichkeit, die Anforderungen am Arbeitsplatz zu analysieren und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Generell ist es Aufgabe der Vorgesetzten und Führungskräfte, für ein Arbeiten ohne Dauerstress zu sorgen.
Skizzieren Sie bitte Fähigkeiten, die Ihrer Ansicht nach heutige Employability bedingen.
Eine digitale Affinität würde ich als »Basis(erwartung)« bezeichnen. Neben »digital literacy« sind es Soft skills wie Innovationsfähigkeit, Team- und Netzwerkarbeit, verstärkte Eigenverantwortung und Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstmanagement, lebenslanger Lernwille und –fähigkeit, die Fähigkeit zur Analyse, selbständige Weiterentwicklung von Themen und Aufgabe und Schritt halten mit dem Wandel der Kommunikationskultur