Elektro-Ingenieure, die ein Auslandssemester in Angriff nehmen, müssen sich auch bezüglich dessen Finanzierung Gedanken machen. Dabei geht es nicht nur um die eigene Planungssicherheit - in einigen Fällen muss die Finanzierung stehen, um erfolgreich ein Studentenvisum zu beantragen. Beispielsweise verlangt Brasilien ein Minimum von 600 Euro pro Monat, das es zu finanzieren gilt.
Hinweis: Nebenjobs vor Ort sind keine sichere Bank - etwa wenn mit dem Visum keine Arbeitserlaubnis verbunden ist. In diesen Fällen sind andere Geldquellen nötig, um den Traum vom Auslandssemester nicht vorschnell platzen zu lassen.
Grundsätzlich können angehende Ingenieure folgende Finanzierungsmöglichkeiten ins Auge fassen:
Auslands-BAföG ist sicher die erste Geldquelle, an die man beim Stichwort Auslandssemester denkt. Zu den Voraussetzungen fürs Auslands-BAföG gehört, dass der Antragsteller bereits 12 Monate in Deutschland studiert und die Ausbildung förderfähig sein muss.
Tipp: Für Studenten, die beispielsweise wegen eines Fachrichtungswechsels kein BAföG mehr erhalten, fällt die finanzielle Unterstützung durch Auslands-BAföG aus. Steht als Versagensgrund dagegen ein zu hohes Einkommen der Eltern im Raum, kann sich ein Antrag dennoch lohnen. Denn das Auslands-BAföG berücksichtigt für Auslandssemester einen höheren Aufwand.
Die Förderungshöhe fürs Auslands-BAföG richtet sich im Wesentlichen nach den geltenden Sätzen für die Ausbildungsförderung im Inland. Allerdings werden Antragstellern Zuschläge gewährt, und zwar für
Da die Antragsvoraussetzungen zum Auslands-BAföG zu einem Hindernis werden können, kommt diese Art der Finanzierung nicht für jeden angehenden Elektronik-Ingenieur in Frage. Wie lässt sich die Auslandserfahrung alternativ finanzieren? Ein beliebtes Mittel sind Stipendien. Letztere werden von Stiftungen, kirchlichen Organisationen und Forschungsinstituten vergeben. Mitunter stellen aber auch deutsche Universitäten entsprechende Mittel bereit.
Tipp: Neben dem DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) unterhalten viele Unis Anlaufstellen, über die sich Informationen zu Stipendien beziehen lassen.
Ein großer Vorteil ist die Tatsache, dass Stipendien im Regelfall nicht zurückgezahlt werden müssen und - im Gegensatz zur Berechnung des Auslands-BAföGs - auch die Einkommensverhältnisse der Eltern keine Rolle spielen. Ein Manko bleibt allerdings: Stipendien reichen mitunter nicht aus, um das Auslandssemester komplett zu finanzieren. Immer wieder ein Thema in der Alltagsfinanzierung sind Studenten- und Bildungskredite. Letzterer wird durch die KfW in der Regel über einen Zeitraum von 24 Monaten zur Verfügung gestellt und kann auch für einen Auslandsaufenthalt genutzt werden.
Inwiefern ein Studentenkredit als Finanzierungsinstrument in Frage kommt, den im Allgemeinen private Banken vergeben, hängt stark von den Rahmenbedingungen ab. Studenten der Ingenieurwissenschaften werden um ein Gespräch mit der Bank nicht herumkommen. Gegenüber dem Auslands-BAföG zählt auch hier das Einkommen der Eltern nicht. Allerdings ist das Darlehen zu verzinsen - und es fallen Bearbeitungsgebühren an.
Hinweis: Einige Studentenkredite sind mit einem variablen Zinssatz ausgestattet bzw. legen den Tilgungszins erst mit Beginn der Rückzahlungsperiode fest. Diese Form der Studienfinanzierung ist alles andere als sicher planbar - und kann teurer werden.