Wie sieht Renate Schuh-Eder den Arbeitsmarkt im nächsten Jahr? Schuh-Eder: „Auch wir haben keine Glaskugel. Aber so schlecht ist der Markt nicht! Es gibt manchmal Manager, die wie die Lemminge in die gleiche Richtung laufen. Wenn einer hustet, hat der Nächste schon die Grippe.“ Die Zukunftsaussichten des einzelnen Ingenieurs seien nach wie vor überragend. Ein Wechsel aus finanziellen Gründen scheint nach Meinung Schuh-Eders insgesamt etwas in den Hintergrund gerückt zu sein.
Michael Winkler von der Sonar Unternehmensberatung sieht keine große Veränderung, ein Abflauen des Marktes sieht er nicht: „Dort wo dringender Bedarf ist, wird selbst ein Ingenieur, der nur zu 50 Prozent auf das Suchprofil passt, eingestellt, ansonsten gilt: Wer zu 120 Prozent auf das das Suchprofil passt, wird eingestellt, bei nur 90 Prozent dauert der Entscheidungsprozess sehr lang.
Zum Thema Gehalt weiß der Berater folgendes zu berichten: „Ein Junior-Entwicklungsingenieur darf zu Beginn nicht zu viel verdienen wollen. Insgesamt gehen die Gehälter weit auseinander: Trifft der Gesuchte das Suchprofil, werden bis zu 30 Prozent über Durchschnitt bezahlt, sonst wird eher erst gar nicht eingestellt. Oder unter dem Durchschnitt eingestellt und die ersten 6 Monate kritisch beurteilt.“
Laut Graf Reischach von Interconsult wird am ehesten in den Bereichen Medizinelektronik, (Servo-)Antriebstechnik und Lichttechnik gesucht. Am deutlichsten merke man den Rückgang in den Bereichen Solartechnologie, Computer Hardware und Distribution. Am häufigsten soll Interconsult Positionen in Vertrieb und Applikation besetzen. „Die Suche gestaltet sich schwierig, einerseits weil die Bewerber in der jetzigen Situation sehr vorsichtig beim Jobwechsel sind und andererseits weil die Firmen auch ihrerseits mit Einstellungen wählerischer umgehen als vorher.“