Die Ausgangslage
Entlang der Wertschöpfungskette wird eine Vielzahl an Daten generiert. Diese bilden eine strategische Ressource für Unternehmen, die von Preisoptimierungen bis hin zu tiefergehendem Kundenverständnis viele Potenziale bieten. „Das Thema ‚Big Data‘ ist seit mehr als zehn Jahren bekannt“, sagt Professorin Gisela Lanza vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Das Problem
„Doch gerade deutschen Maschinenbauern ist es bisher nur selten gelungen, daraus wirklich etwas zu machen“, sagt Lanza. „Daten werden falsch oder gar nicht erhoben, nicht systematisiert ausgewertet und aufbereitet. Darum werden keine relevanten Schlüsse daraus gezogen, geschweige denn eigene Geschäftsmodelle auf der Basis entwickelt. Die Wahrheit ist: Trotz des immensen Wettbewerbs und Preisdrucks ist die letzte Dekade im deutschen Maschinenbau sehr gut verlaufen. Da hat man auch in diesem Kontext Investitionen eher hintenangestellt und sich stattdessen auf eine Erhöhung des Outputs in bekanntem Terrain konzentriert. Das rächt sich jetzt, denn jetzt fehlt das Know-how.“
Was jetzt tun
„Zur Investition genau jetzt gibt es keine Alternative“, sagt Gisela Lanza. „Allein schon deshalb, weil der neue Wettbewerb aus Asien gerade erst in den letzten Jahren neue Werke und Produktionsstraßen gebaut hat, Produkte unmittelbar digital entwickelt hat – und jetzt über die technologischen Voraussetzungen verfügt, die Daten für die eigene Prozessoptimierung aber auch für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Deutsche Maschinenbauer müssen jetzt zum einen die technologischen Voraussetzungen schaffen, zum anderen rasch das notwendige Know-how aufbauen. Lanza rät: „Entwickeln Sie eine Strategie. Aber fangen Sie auch ganz pragmatisch einfach schon mal an. Definieren Sie die wichtigsten Datenpunkte, werten Sie diese aus, experimentieren Sie damit. Jetzt.“