Höchstleistung ist kein Dauerzustand, Multitasking eine neuronale Unmöglichkeit

"Das müssen auch Führungskräfte begreifen"

25. Juni 2012, 17:14 Uhr | Dr. Constantin Sander
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Warum auch gutes Zeitmanagement nicht hilft

Gutes Zeitmanagement ist übrigens zu dessen Vorbeugung nicht unbedingt das probate Mittel. Ein effektiver Umgang mit Zeit kann exakt die gegenteilige Wirkung entfalten: Eben noch mehr Aufgaben in noch kürzerer Zeit zu erledigen. Klassisches Zeitmanagement ist ein Tool des Maschinenzeitalters, mit dem die Taktung optimiert wird. Aber es dient nicht dazu, auf den eigenen, inneren Takt zu hören.

Dieses Gespür haben immer mehr Menschen verloren. Darauf kommt es aber an, wenn wir nicht unsere inneren Ressourcen ausbeuten, sondern unsere Potentiale entwickeln wollen.

Die Krux ist, dass sich die Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung sich mit der Zunahme von Komplexität in unserer Welt des 21. Jahrhunderts potenzieren. Das ist faszinierend und gefährlich zugleich. Es öffnet uns eine Menge Türen, denn nie zuvor waren Information so leicht zugänglich, war Kommunikation so einfach und waren Entfernungen so kurz.

Und diesem Raum füllen wir nur zu gern mit engagierter Arbeit aus – oft bis zum Anschlag und darüber hinaus.

Es wird Zeit, eben wieder auf den inneren Takt zu hören, achtsam auf die Signale zu achten. Denn die gibt es: Ständiges Rotieren im Job, gepaart mit Erschöpfung, Schlafstörungen, leichter Reizbarkeit und körperlichen Symptomen, die individuell so verschieden sein können, dass sie eben in keine medizinische Klassifizierung hinein passen.


  1. "Das müssen auch Führungskräfte begreifen"
  2. Warum auch gutes Zeitmanagement nicht hilft
  3. Wie kann die Prophylaxe aussehen? Hier sind einige Fragen an Sie:
  4. Auswege

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Arbeitswelt