Internationale Studie

Weltweite Sterblichkeitsrate liegt derzeit bei 4,7 Prozent

3. April 2020, 10:22 Uhr | Iris Stroh
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Das Virus ist zäh, es kann bis zu 72 Stunden überleben

Eine Reihe von Experimenten zur Stabilität von SARS-CoV-2 ergab, dass das Virus in Aerosolen bis zum Ende des Experiments nach 3 Stunden infektiös blieb. Auf Oberflächen blieb SARS-CoV-2 auf Kunststoff und Edelstahl am stabilsten – vermehrungsfähige Viren konnten hier bis zu 72 Stunden lang nachgewiesen wurden. Auf Kupfer und Papier wurden hingegen bereits nach 4 bzw. 24 Stunden keine infektiösen Viren mehr gefunden. Damit zeigt SARS-CoV-2 eine ähnliche Stabilität wie SARS-CoV. Aber: eine gründliche Handhygiene schützt laut den StudienautorInnen verlässlich gegen Schmierinfektionen.

Impfstoffentwicklung gegen SARS-CoV-2

Derzeit gibt es weltweit massive Anstrengungen zur Entwicklung von Impfstoffen, die unterschiedlichen Ansätzen folgen. Alle diese Forschungsansätze werden gleichzeitig verfolgt, um möglichst rasch einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln. Mehrere Impfstoffe werden bereits klinisch am Menschen getestet, unter anderem auch ein im Precision Vaccines Program (PVP) des Boston Children’s Hospital entwickelter Impfstoff, der speziell ältere Menschen schützen soll.

Repurposing zugelassener Wirkstoffe gegen COVID-19

Angesichts der Notwendigkeit einer raschen wirksamen Behandlung startete die WHO kürzlich mit „SOLIDARITY“ eine internationale klinische Studie, um für andere Indikationen zugelassene Arzneimittel mit antiviralen Eigenschaften gegen COVID-19 (Anm.: sogenanntes Repurposing) zu testen. Die in dieser Studie enthaltenen Medikamente sind Lopinavir und Ritonavir, Lopinavir und Ritonavir plus Interferon Beta sowie Chloroquin und Remdesivir. Zwar liegen erste Ergebnisse zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen bereits vor, eine abschließende Bewertung ist derzeit jedoch noch nicht möglich.

COVID-19-Eindämmung: Einschränkungen sind bis auf Weiteres nötig

Die weltweiten Bemühungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zielen derzeit darauf ab, die Zahl der Infizierten zu verringern, eine übermäßige Belastung der Gesundheitssysteme zu minimieren und die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu verringern. Diese Bemühungen öffnen laut den StudienautorInnen das nötige Zeitfenster für die Entwicklung, Prüfung und Zulassung eines wirksamen Impfstoffs. Bis Impfstoffe verfügbar sind, ist es laut der Studie wahrscheinlich, dass nicht-pharmakologische Interventionen wie das »Physical Distancing« die primäre Strategie bleiben, um die Pandemie einzudämmen.


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