Starter-Kit

SoCrates "wirbelt Probleme weg"

23. April 2014, 11:34 Uhr | Von Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

SoCrates verbindet Cyclone mit der Umwelt

Bild 6. Schnittstellen des SoCrates-Board. Über den USB-Blaster wird das Cy­clone V konfiguriert und debuggt.
Bild 6. Schnittstellen des SoCrates-Board. Über den USB-Blaster wird das Cy­clone V konfiguriert und debuggt.
© EBV Elektronik

Nachdem die technischen Vorteile der Cyclone-SoCs nach den bisherigen Ausführungen wohl als unstrittig gelten können, stellt sich die Frage, wie man diese für Kunden am besten nutzbar machen kann. Altera selbst bietet für rund 1500 Dollar ein Starter Kit inklusive Software Package an, das sämtliche Applikationen auch am oberen Ende der Anforderungsskala abdecken soll. Es handelt sich um ein 14-Multi-Layer-Board mit zwei Speicher-Controllern für maximalen Datendurchsatz.
In dem typischen Betriebsumfeld, in welchem der Distributor EBV Elektronik tätig ist (z.B. HMIs, Antriebstechnik, Regelung, Codesys-SPS-Steuerungen, Feldbus-Steuerungen), hieße dies, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen – auch preislich. EBV ließ daher von einem seiner Partner, der Devboards GmbH, ein eigenes Board mit „nur“ acht Lagen und einem 32-bit-Speichercontroller entwickeln, das unter dem Namen „SoCrates“ vermarktet wird und nur 350 Euro kostet – für Besucher der über ganz EMEA veranstalteten Workshops gibt es sogar einen Promotion-Preis von 199 Euro.
Auf dem SoCrates-Board findet sich ein Cyclone-SE-SoC des Typs 5CSEBA6U23C7N, d.h. 110 K Logikeinheiten, 112 DSP-Blöcke und 5,4 Mbit RAM. Bild 6 zeigt die in SoCrates implementierten Schnittstellen, u.a. einen UART-zu-USB-Umsetzer, eine TFT-LVDS-Schnittstelle, eine CMOS-Sensor-Schnittstelle sowie A/D- und D/A-Wandler. Auch der USB-Blaster zum Konfigurieren und Debuggen des Cyclone V ist bereits auf dem Board integriert.
Kostenlos erhalten EBV-Kunden einen Touch-Linux-Treiber, einen Bitmap-Grafik-Controller und den zugehörigen Linux-Treiber und einen CMOS-Sensor-Schnittstellen-IP-Block, der anders als Konkurrenzprodukte wie z.B. Freescales i.MX-Prozessor, der ausschließlich MIPI unterstützt, den Anschluss beliebiger Sensoren ermöglicht. Über den I/O-Stecker können zudem über eine separat erhältliche Phy-Erweiterungsplatine Funktionen wie EtherCAT, ProfiNet oder SerCOS auf dem Board implementiert werden.
In Kooperation mit EBV Elektronik hat die Firma LNT Automation ein Evaluation Kit entwickelt, das aus dem 7-Zoll-Touch mit Display (EVK2TI1) von LNT und dem SoCrates-Board besteht. Das Display kann dabei direkt an das SoCrates-Board angeschlossen werden. Das Evalutation Kit ermöglicht es den Anwendern, ein kapazitives Eingabesystem schnell und einfach aufzubauen. Das ist insofern nicht trivial, als kapazitive Eingabesysteme sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Temperatur, Feuchtigkeit, metallische Rahmen, Druck sowie elektromagnetische Einstrahlungen durch Displays oder sonstige Elektronik reagieren. Diese Probleme lassen sich über die individuelle Anpassung des Touch-Systems auf den spezifischen Anwendungsfall vermeiden. Ein großer Vorteil ist natürlich auch die einfache Testbarkeit, des Weiteren ist über LNT eine beliebige Anpassung für den Kunden möglich.
Das LNT EVK2TI1 besteht aus einem 16-Finger-Multitouchsensor mit 7 Zoll Diagonale und ultra-dünner Leiterbahnführung für einen besonders schmalen Rand. Er ist auf einem 4 mm starken Glas gebondet und mit dem dazu gehörigen Controller Board Touchinterface 1 (mit Atmel mxT768E) verbunden. Die bereits vorinstallierte Firmware ermöglicht den Embedded-Einsatz an I²C, SPI, RS-232 und der Host-Entwicklungsrechner unter Linux und Windows über USB HID. Alle Schnittstellen sind auf einem beigefügten USB-Stick dokumentiert.


  1. SoCrates "wirbelt Probleme weg"
  2. Leistungsmerkmale des Cortex-A9
  3. Entlastung für den Hauptbus
  4. Hoher Umrechnungsfaktor für DSP-Blöcke
  5. Zwei Transceiver-Arten
  6. Software-Entwicklung und -Debugging
  7. SoCrates verbindet Cyclone mit der Umwelt

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