Chip-Fertiger über ARM

»ARM hat die beste Architektur für Low-Power-Anwendungen«

1. November 2012, 20:46 Uhr | Frank Riemenschneider

Bei einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema Chip-Fertigung bestätigen Vertreter von TSMC, Globalfoundries und Samsung, dass ARMs RISC-Architektur am besten für Low-Power-Anwendungen geeignet sei. ARMs CEO Warren East verkündete in seiner Ansprache, dass man erstmals mehr als 1.000 Partnerfirmen gewonnen habe.

ARMs CEO Warren East verkündete stolz, dass das ARM-Ecosystem erstmals mehr als 1000 Partnerunternehmen umfasst.
ARMs CEO Warren East verkündete stolz, dass das ARM-Ecosystem erstmals mehr als 1000 Partnerunternehmen umfasst.
© Elektronik

Das von ARM als „Connected Community“ bezeichnete Ecosystem mit Partnerfirmen aus dem Bereich Chip-Herstellung, Betriebssystemlieferanten, Applikations-Entwicklern und Design-Tool-Herstellern überschritt nicht nur die Marke 1.000, sondern macht damit laut East auch „breitere Märkte addressierbar“. Hierbei verwies East auf Anwendungen aus der Medizintechnik, die schon heute „das Leben besser machten“.

Natürlich kam East auch auf sein Thema Mobilgeräte zu sprechen, indem er erklärte, dass ein Tablet bei denselben Aufgaben nur 16 % der Energie eines Desktop-Computers verbrauche. Dies sei umso wichtiger, als dass in den nächsten 20 Jahren mehr als 3 Milliarden Menschen in die „Mittelklasse“ aufstiegen und entsprechend höhere Bedürfnisse hätten. Ohne entsprechende Maßnahmen würde damit bis 2030 ein 60 % höherer Energiebedarf als heute entstehen.

Besondere Sorge müssten uns die explodierenden Energiekosten bei Rechenzentren machen, so East. In den letzten 12 Monaten sei ein „Momentum“ in Energiesparlösungen in diesen Bereichen zu erkennen gewesen, wobei die Ergebnisse viel besser seinen als Experimente einige Jahre zuvor. Konkret würden HPs RedStone-Server, die mit ARM-basierenden Chips der texanischen Firma Calxeda bestückt sind, 90 % weniger Energie verbrauchen als derzeitige Lösungen. Hierbei sei vor allen Dingen der Ansatz, soviel Funktionen wie möglich auf einem SoC zu integrieren, hilfreich: „Signale nicht aus dem Chip zu führen, macht die Sache energieeffizient“.

Unterschiedliche Workloads in einem Rechenzentrum, wie es von Facebook betrieben wird.
Unterschiedliche Workloads in einem Rechenzentrum, wie es z.B. von Facebook betrieben wird.
© ARM

East kritisierte an dem derzeitigen Ansatz (hochperformante Intel-Prozessoren) vor allen Dingen, dass eine Prozessorgröße nicht allen Anforderungen gerecht werde. Auf einer Folie (Bild) stellte East die unterschiedlichen Tasks in einem Rechenzentrum, wie es von Facebook oder Google betrieben wird, dar. Das Ergebnis: Für viele Aufgaben braucht man diese Hochleistungs-Prozessoren nicht und kann damit viel Energie sparen.

East gab dann noch die Neugründung der Linaro Enterprise Group (LEG) bekannt, die Open-Source-Software für ARM-basierende Serverentwickeln wird, bekannt. Prominente Gründungsmitglieder sind neben ARM auch HP, AMD und Facebook. Ziel ist es, schneller marktfähige Lösungen zu geringeren Kosten zu entwickeln. Oracle wird die Programmiersprache JAVA auch auf ARMs 64-bit-Architektur portieren, nachdem man schon ein „Embedded Java“ für Cortex-M-Cores vorgestellt hat, das man nach Oracles Vorstellung bald in 3 Mrd. Geräten weltweit finden soll – z.B. in Waschmaschinen.

Eine besondere Herausforderung liegt laut East darin, die „Konnektivitäts-Lücke“ zu schließen. Einserseits gibt es Lösungen für den Nahbereich, die energieeffizient sind wie WiFi, ZigBee oder Bluetooth, auf der anderen Seite Übertragungen über Basisstationen, die zwar eine große Reichweite haben, aber viel Energie benötigen. Um eine einheitliche, energieeffiziente Kommunikation zu ermöglichen, hat ARM Weightless-Allianz ins Leben gerufen (www.weightless.org) , deren Ziel darin besteht, ein Protokoll  für Chips, die weniger als 2 Dollar kosten, zu entwickeln, das mit einer Batterieladung 10 Jahre auskommt und eine Reichweite von 5 Meilen aufweist.


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