Umstrittene KI-Suchfunktion

Microsoft verschiebt Start von Recall

14. Juni 2024, 8:29 Uhr | nach Unterlagen von dpa
© Peter Kneffel/dpa

IT-Sicherheitsexperten hatten vor einem Datenschutz-Debakel durch eine neue Windows-Suchfunktion gewarnt. Die geplante Einführung wird jetzt verschoben und Microsoft will Recall erst einmal im kleineren Rahmen testen.

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Microsoft verschiebt nach heftiger Kritik die Einführung seiner neuen Windows-Suchfunktion »Recall«. Recall wird von Microsoft folgendermaßen beschrieben: »Mit Recall haben Sie eine auswertbare Zeitachse für die Vergangenheit Ihres PCs. Beschreiben Sie einfach, wie Sie sich daran erinnern, und Recall wird den Moment abrufen, in dem Sie es gesehen haben. Jedes Foto, jeder Link oder jede Nachricht kann ein neuer Punkt sein, von dem aus sie fortfahren können. Während Sie Ihren PC verwenden, erstellt Recall Momentaufnahmen ihres Bildschirms. Momentaufnahmen werden alle fünf Sekunden erstellt, während sich der Inhalt auf dem Bildschirm von der vorherigen Momentaufnahme unterscheidet. Ihre Momentaufnahmen werden dann lokal gespeichert und lokal auf Ihrem PC analysiert. Die Analyse von Recall ermöglicht ihnen die Suche nach Inhalten, einschließlich Bildern und Text, in natürlicher Sprache. Versuchen Sie, sich an den Namen des koreanischen Restaurants zu erinnern, das Ihre Freundin Alice erwähnt hat? Fragen Sie einfach nach Recall, und es werden sowohl Text- als auch visuelle Übereinstimmungen für Ihre Suche abgerufen, automatisch sortiert nach der Übereinstimmung der Ergebnisse mit Ihrer Suche. Der Rückruf kann Sie sogar zur genauen Position des Elements zurück bringen, das Sie gesehen haben.«

Allerdings warnten einige KI-Sicherheitsforscher nach der Ankündigung von »Recall« vor einem Datenschutz-Desaster. Sie kamen zu dem Schluss, dass unter Umständen auch Cyberangreifer auf die Listen zugreifen könnten. Vergangene Woche kündigte Microsoft bereits eine bessere Absicherung der »Recall«-Daten an. Außerdem sollte das Feature bei der Einrichtung des PCs nicht mehr standardmäßig eingeschaltet sein, sondern Nutzer müssten es erst selbst aktivieren. Die Kritik blieb, nun folgte die Aufschiebung.

Jetzt wiederum heißt es, dass der ursprüngliche Start von Recall am 18. Juni mit einem neuen PC-Typ verschoben wird. Nun will das Unternehmen die Funktion zu einem späteren Zeitpunkt zunächst im kleineren Rahmen im »Windows-Insider«-Programm testen, kündigte Microsoft an.


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