Für den Einsatz in Virtueller und Augmented Realität ist die dritte Technologie-Entwicklung von imec in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Holst Centre (JV zwischen Imec und TNO) gedacht: ein präzises, kostengünstiges System zur Detektion der Augenbewegung. Das System detektiert die Augenbewegung in Echtzeit elektrisch. Heute arbeiten diese Systeme typischerweise mit hochauflösenden Kameras. Während kamerabasierte Systeme genau feststellen können, wohin der Nutzer schaut, sind sie aber meist nicht schnell genug um den schnellsten Augenbewegungen folgen zu können. Hochgeschwindigkeitskameras wären ein Ausweg, sind aber meist zu teuer. Imecs Prinzip der elektrischen Erfassung ist kostengünstig und löst das Geschwindigkeitsproblem. Pro Linse werden vier elektrische Elektroden integriert, zwei um die horizontale, zwei um die vertikale Bewegung zu messen. Gleichzeitig wurde ein Algorithmus entwickelt, der aus den Messsignalen konkrete Augenpositionen errechnet. Grundlage ist der Winkel zwischen gemessener Augenstellung und dem zentralen Punkt des Sehens. Diese Lösung soll um den Faktor fünf billiger und viermal so schnell sein, wie kamerabasierte Systeme, ideal geeignet für VR- und AR-Brillen. Tests haben ergeben, dass sich mit dem neuen System der Cursor auf dem Bildschirm präzise steuern lässt und mit definierten Blinzel-Mustern bestimmte Aktionen auslösen lassen.