Vertical Compute

Imec-Spin-off sichert sich 20 Mio. Euro für KI-Innovation

14. Januar 2025, 8:23 Uhr | Iris Stroh
Die beiden Mitbegründer von Vertical Compute. Sebastien Couet, CTO, links, Sylvain Dubois, CEO, rechts.
© Imec

Das Startup Vertical Compute, gegründet von Sylvain Dubois (ehemals Google) und Sébastien Couet (ehemals imec), hat eine Seed-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro abgeschlossen, mit der das Startup nicht weniger als die Zukunft des KI-Computings revolutionieren will.

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Die Finanzierungsrunde wurde von imec.xpand geleitet und von Eurazeo, XAnge, Vector Gestion und imec unterstützt. Mit dem Geld will Vertical Compute die Entwicklung einer vertikal integrierten Speicher- und Rechentechnologie vorantreiben, mit der KI-Anwendungen effizienter und mit einer höheren Achtung der Privatsphäre werden, indem die Datentransfers minimiert und große Datenmengen näher an die Recheneinheiten verlagert werden. Vertical Compute ist überzeugt, dass damit bis zu 80 Prozent der benötigten Energie eingespart werden können und somit hochpersonalisierte KI-Anwendungen möglich werden, bei denen die Notwendigkeit von Datentransfers über große Entfernungen wegfällt. Sébastien Couet, CTO von Vertical Compute, erklärt: »Bisherige Speichertechnologien stoßen sowohl bei der Dichte als auch bei der Leistungsskalierung an ihre Grenzen, während die Prozessorleistung weiter steigt. Die extremen Anforderungen an den Datenzugriff von KI-Workloads verschärfen das Problem und machen es zwingend erforderlich, die „Speicher-Wall“ zu überwinden, um die nächste Welle von KI-Innovationen zu ermöglichen. Wir glauben, dass der Weg für eine 100-fache Steigerung über Vertical geht.«

Speicher-Wall überwinden

Die rasanten Fortschritte bei Large Language Models und generativer KI verändern praktisch alle Branchen in einem beispiellosen Tempo. Diese großen KI-Modelle sind jedoch nach wie vor stark auf eine komplexe Cloud-Infrastruktur und Speicher mit hoher Bandbreite angewiesen, was zu hohen Latenzzeiten, hohem Energieverbrauch und der Übertragung sensibler Daten an weit entfernte Server führt. Edge-Computing kann diese Probleme lösen, aber die Inferenzierung großer KI-Modelle auf Smartphones, PCs oder Smart-Home-Geräten ist mit erheblichen Kosten-, Energie- und Skalierbarkeitsbeschränkungen verbunden.

Denn hier kommt das Problem der »Speicher-Wall« zum Tragen. SRAM, der als Cache der CPU oder GPU integriert ist, ist zwar schnell, aber klein und teuer. DRAM, der Hauptspeicher von Computern, ist größer, aber auch teuer und energiehungrig. Die Skalierung beider Speichertechnologien in Bezug auf Dichte und Leistung verlangsamt sich, während die Prozessorgeschwindigkeiten und Marktanforderungen weiter steigen, was zu erheblichen Problemen führt. Diese Probleme verschärfen sich noch aufgrund der steigenden Nachfrage nach KI-Workloads, bei denen auf riesige Datenmengen schnell zugegriffen werden muss. Couet: »Die Überwindung dieser Speicherbarriere ist für die Weiterentwicklung der KI-Inferenz von entscheidender Bedeutung.«

Die Chiplet-Technologie von Vertical Compute löst das Problem

Vertical Compute hat seinen Hauptsitz in Louvain-La-Neuve (Belgien) und seine F&E-Niederlassungen in Leuven (Belgien), Grenoble (Frankreich) und Nizza (Frankreich). »Wir wollen die Besten aus ganz Europa rekrutieren und Europa endlich an die Spitze der Technologie bringen«, so Sylvain Dubois, CEO von Vertical Compute. Und Tom Vanhoutte von imec.xpand, fügt hinzu: »Diese Seed-Investment-Runde unterstreicht das Vertrauen in die Fähigkeiten des Führungsteams und das bahnbrechende Potenzial dieser revolutionären Technologie. Wir freuen uns sehr, mit Sylvain, Sebastien und ihrem Team zusammenzuarbeiten und ihnen dabei zu helfen, ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen.« Und Patrick Vandenameele, Co-Chief Operating Officer bei imec, ergänzt: »Wir sind überzeugt, dass Vertical Compute mit der anhaltenden Unterstützung unserer Teams und unseres Ökosystems zu einem Disruptor in der Halbleiterindustrie werden kann. Die starke internationale Investorenbasis zeigt, dass wir mit dieser Überzeugung nicht allein sind.«


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